Der Rottweiler gehört zu den ältesten Hunderassen. Die alten Römer hielten seine Ahnungen bereits als zuverlässige Hüte- und Treibhunde, die für das Vieh verantwortlich waren. Namensgebend für den Rottweiler ist die älteste Stadt Baden-Württembergs, Rottweil. Mit der richtigen Sozialisierung wird der Rotti zu einem liebenswerten, loyalen und ruhigen Wegbegleiter.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Rottweiler Aussehen:
Kraftvoll und imposant: ein liebenswerter Koloss
Der Rotti, wie der Rottweiler auch liebevoll genannt wird, zeichnet sich durch seinen mittelgroßen, athletischen und muskulösen Körperbau aus. Sein Kopf ist dabei eher breit. Seine Kraft lässt sich beim Rottweiler schon durch das Muskelspiel unterseinem dichten, schwarzen Fell erahnen.
Der Rottweiler besitzt einen kräftigen Körper, der leicht gedrungen scheint, sein Gang ist dabei elegant trabend. Über den Augen, an den Backen, am Hals, auf der Brust und an der Innenseite der Beine, Pfoten sowie unterhalb des Rutenansatzes trägt der Hund rotbraune oder mahagoni-rote Abzeichen. Diese kontrastieren mit dem sonst schwarzen Fell.
Der Rottweiler hat sowohl einen breiten Kopf als auch eine breite Schnauze. Kleine dreieckige Ohren setzen hoch an und hängen dicht an seinem Kopf herunter. Seine Rute ist eine optische Verlängerung des Rückens und setzt mäßig weit oben an. Unterhalb der Rute trägt er sein Fell etwas länger als am restlichen Körper. Das Kupieren der Rottweiler Rute ist in Deutschland seit 1998 verboten. Die Ohren dürfen bei diesem Hund seit 1987 nicht mehr kupiert werden.
Der ausgewachsene Rottweiler Rüde hat eine Widerristhöhe von 61 bis 68 cm und wiegt etwa 50 kg. Die Hündinnen werden circa 56 bis 63 cm groß, sind damit also um einiges kleiner. Die Rotti Mädchen wiegen dabei um die 42 kg.
Der Rottweiler wird im FCI (Fédération Cynologique Internationale) in der Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen, geführt.
Zusammengefasst ist der Rottweiler…
- Ein mittel bis großer Hund
- Muskulöser Körper
- Kurzes Fell
- Hauptfarbe schwarz
- Rotbraune oder mahagoni-roten Abzeichen
Rottweiler & Charakter
Positive Sozialisierung und gute Erziehung ist extrem wichtig beim Rotti.
Bei einem Rottweiler kommt es in seinen Wesenszügen definitiv auf die Erziehung durch den Menschen an. Häufig ist von aggressiven oder gefährlichen Hunden die Rede. In einigen Bundesländern führt man sie sogar als Listenhunde. Dieser schlechte Ruf des Rottweilers kommt vor allem von falscher Haltung und schlechter Erziehung – durch Menschen. Grundsätzlich ist der Rotti jedoch nicht so veranlagt.
Laut Rassestandard wird das Wesen des Rottweiler als ruhig und ausgeglichen beschrieben. Seine Reizschwelle ist sogar eher hoch und sein Nervenkostüm strapazierbar. Wie alle Hunde benötigt der Rottweiler einen gewissen Grad an Liebe und Zuwendung. Bei richtiger Führung wird er zu einem gelehrigen und treuen Gefährten.
Die positive Sozialisierung muss bereits im Welpenaltern liebevoll, aber sehr konsequent gestaltet werden. Dann eignet sich der Rottweiler auch als Familienhund. Dazu braucht ein Rotti einen klar definierten und hundeerfahrenen Rudelführer. In seinem Zuhause lässt der artgerecht ausgelastete Rottweiler auch mal gerne die Seele baumeln. Häufig sagt man ihm eine harte Schale mit weichem Kern nach.
Durch seine Arbeitswilligkeit wird der Hund gerne sportlich gefordert. Seine Kraft ist dabei allerdings nicht zu unterschätzen. Der mutige und selbstbewusste Rottweiler wird seinem Menschen gegenüber immer loyal sein.
Fremden gegenüber ist er dagegen eher misstrauisch. Das ist auf seinen ursprünglichen Einsatz als Hüte- und Wachhund zurückzuführen. Treffen zwei unkastrierte Rüden auf einender ist beim Rottweiler wie bei allen anderen Hütehunden Vorsicht geboten.
Bei artgerechter Haltung und Auslastung sind Rottweiler sehr nervenstark. Daher werden die intelligenten und arbeitswilligen Rottweiler auch oft als Diensthunde bei der Polizei oder Rettungsdiensten ausgebildet.
Zusammengefasst ist der Charakter des Rottweiler
- Benötigt eine liebevolle, aber extrem konsequente Erziehung
- Hohe Reizschwelle
- Starkes Nervenkostüm
- Mutig und selbstbewusst
- Loyal
- Intelligent und arbeitswillig
- Mögen es gemütlich, aber auch sportlich
Rottweiler: Pflege
Regelmäßig bürsten erspart häufiges saubermachen
Der Rottweiler hat Stockhaar, altes Unterfell muss ausgebürstet werden. Auch wenn das Haarkleid des Rottis kur ist haart er relativ stark. Besonders während des Fellwechsel kommt man um tägliches bürsten nicht herum. Schmutz lässt sich am besten mit speziellen Noppenhandschuhen entfernen. Ein zusätzlicher Nebeneffekt ist man regt mit dem Bürsten den Blutkreislauf an.
Pflege zusammengefasst
- Der Rotti haart relativ stark
- Tägliches Bürsten erspart viel Haare auf dem Boden
- Speziellen Noppenhandschuhe regen den Blutkreislauf an
Rottweiler & Erziehung
Ein unbedingtes Muss.
Bei einem Rottweiler ist die intensive Sozialisierung Erziehung des Hundes durch seinen Halter unbedingt notwendig. Ehemalige Hüte-, Treib- und Wachhunde wie der Rottweiler lernen sehr gerne und sind arbeitswillige Tiere. Vor allem muss der Rottweiler lernen seine enorme Kraft zu zügeln. Mit der richtigen Erziehung wird der Rotti dann zu einem guten und zuverlässigen Hund. Ist dies nicht gewährleistet kann das Tier gefährlich werden.
Der Startschuss für die Sozialisierung und Erziehung fällt bei dem Hund schon in der 8. Lebenswoche. Ein guter Züchter hat sogar schon im Vorfeld mit kleineren Sozialisierungsübungen begonnen. Die tatsächliche Sozialisierungsphase erstreckt sich dann von der 8. bis zur 12. Lebenswoche wie bei allen Hunden. Erfahrungen und Erlebnisse, die in diesen Zeitraum fallen, prägen das Wesen und das Verhalten des Rottweilers für sein zukünftiges Leben. Wird jetzt schon ein positiver Umgang mit Kindern, anderen Menschen und Hunden eingeführt, kann man davon ausgehen, dass sich der Rottweiler zum liebevollen Familienhund entwickelt.
Der Hundeführer muss auch mit gewissen Eigenschaften ausgestattet sein. Erfahrung, eine ruhige und ausgeglichene Art sind wichtig. Ersthundebesitzer sollten tunlichst die Finger von einem Rottweiler lassen. Die Kraftpakete benötigen eine konsequente Erziehung, wenn man Ärger mit den Behörden vermeiden möchte. Halter von Rottweilern stehen wie bereits erwähnt unter einer besonderen Beobachtung der Gesellschaft. Was bei anderen Rassen vielleicht noch durchgehen gelassen wird, hat bei einem Rotti häufig Konsequenzen.
Eine geeignete Hundeschule mit Rottweiler Erfahrung sucht man sich am besten bereits vor Anschaffung des Hundes. Gemischte Welpengruppen in Hundeschulen eigenen sich sehr gut, um mit der Sozialisierung und Erziehung zu beginnen.
Erziehung zusammengefasst
- Frühzeitige positive Sozialisierung
- Sehr gute und konsequente Erziehung notwendig
- Nur für erfahrene Hundeführer
- Arbeitswillig
- Mit dem Rotti erfahrene Hundeschule besuchen
Rottweiler: Familienhund
Geistige und körperliche Auslastung sind wichtig.
Ein ausgeglichener Rottweiler benötigt eine Auslastung sowohl geistiger als auch körperlicher Natur. Mehrere Stunden am Tag sollten ihm für genügend Auslauf zur Verfügung stehen. Geistige Aufgaben können dabei prima integriert werden.
Ein Rottweiler sollte auch die Begleithundeprüfung absolvieren. Einige Rottis haben außerdem Spaß an Agility oder auch Mantrailing. Zu den typischen Rottweiler Sportarten gehört der Vielseitigkeitssport (IPO). Dabei erfolgt eine Ausbildung des Hundes in den drei Disziplinen Fährtensuche, Unterordnung und Schutzdienst. Passende Vereinsadresse finden sich wiederum auf der Seite des Allgemeinen Deutsche Rottweiler Klub e.V. (ADRK).
Aktivitäten zusammengefasst
- Geistige und körperliche Auslastung sehr wichtig
- Mehrere Stunden Auslauf
- Fährtenarbeit
- Begleithundeprüfung
- Vielseitigkeitssport (IPO)
Rottweiler: Herkunft der Rasse
Ein verlässlicher Metzger- und Viehhändlerhund.
Klar ist, dass der Rottweiler zu den ältesten Hunderassen gehört. Sein geschichtlicher Ursprung liegt allerdings so weit zurück, dass es hierzu keine klare Dokumentation gibt. Informationen zu seiner Herkunft finden sich erst ab dem 19. Jahrhundert.
Es wird davon ausgegangen, dass die Vorfahren des Rottweiler molosser-artige Hirtenhunde gewesen sein müssen. Im ersten Jahrhundert vor Christus haben römische Legionäre und Händler die Hunde mit über die Alpen gebracht. Ihre Geschichte ähnelt also der der Sennenhunde. Ursprünglich wurden die Vorfahren der Rottweiler als Hüte und Treiber des Viehs der Truppen eingesetzt.
Die Stadt Rottweil liegt im heutigen Baden-Württemberg und diente zur Zeit des Römischen Reiches (753 – 1453) als Vieh-Handelszentrum. Ansässige Metzer, die gleichzeitig Viehhändler waren, wurden auf den Hund aufmerksam und verpaarten ihn schließlich mit einheimischen Hunderassen. Aus diesem Grund wurde der heutige Rottweiler auch zunächst „Metzgerhund“ genannt. Seine damalige Aufgabe bestand darin Viehherden zu weiteren Handelsplätzen ins Elsass, Breisgau und ins Neckartal zu treiben.
Als Abschreckung gegen Diebe wurden die Rottweiler dann auf mittelalterlichen Viehmärkten eingesetzt. Hier bewachten sie die Geldbörsen und Wertgegenstände der Metzger und Händler.
Der Viehhandel wurde bis Mitte des 19. Jahrhunderts mit Treibhunden organisiert. Zu diesem Zeitpunkt wurde der „Metzgerhund“ schon nur noch nach seiner Herkunftsstadt Rottweil benannt und als Rassehund gehalten. Mittlerweile war er als Treib- und Hütehund in unterschiedlichen Landstrichen unterwegs. Durch die mit dem Aufkommen des Eisenbahnverkehrs in Deutschland (1835) verbundene Verlagerung des Viehhandels auf die Schienen, verlor der Rottweiler seinen Job.
Als sehr guter Wachhund wurde der Rottweiler schließlich 1900 für den Polizeidienst auserkoren. Sowohl sein imposantes Erscheinungsbild als auch seine Gelehrigkeit machten ihn zum idealen Einsatzhund in diesem Berufsfeld. Offiziell erkannte man den Rottweiler 1910 als Diensthund der Polizei an. Heute ist der Rotti außerdem beim Zoll oder Rettungsdient im Einsatz, wo er seinen Arbeitswillen unter Beweis stellen kann.
Die Anerkennung des Rottweiler als Rasse durch den FCI (Fédération Cynologique Internationale) erfolgte am 1.1.1955. Standardisiert in der Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.
Die Herkunft zusammengefasst
- Molosser-Artige Hunde als Ahnen
- Von römischen Legionären und Händlern als Treibhund eingesetzt
- In Rottweil von Metzgern mit einheimischen Hunden gekreuzt
- Zunächst als Metzgerhund bekannt geworden
- Später nur noch Rottweiler genannt
- Seit 1910 als Diensthund bei der Polizei anerkannt
- 1955 als Rasse durch den FCI standardisiert
Für wen ist der Rottweiler geeignet?
Nur für erfahrene Hundeführer geeignet.
Der Rottweiler eignet sich nicht für Anfänger. Er benötigt einen Hundeführer, der möglichst viel Erfahrung mit großen Hunden hat. Die frühe Sozialisierung der Rottweiler Welpen durch den Halter ist sehr wichtig. Viel Zeit und eine gute Erziehung sind für diese Hunde unverzichtbar. Das bedeutet auch mehrmals die Woche auf dem Hundeplatz zu trainieren, um den Rottweiler schon in den ersten Lebensjahren in die richtigen Bahnen zu lenken.
Das Absolvieren einer Begleithundeprüfung ist empfehlenswert. Interesse an Hundesportarten wie zum Beispiel dem Vielseitigkeitssport IPO wäre für die artgerechte Haltung des Rotti auch von Vorteil. Auf der Seite des Allgemeine Deutsche Rottweiler Klub e.V. (ADRK) gibt es hierzu ausführliche Informationen.
Auch der künftige Halter eines Rottweilers sollte gewisse Charaktervoraussetzungen erfüllen. Eine ruhige, ausgeglichene und durchsetzungsfähige Art ist notwendig. Nervöse oder hippelige Menschen wird der Rottweiler nicht als Rudelführer akzeptieren. Setzt er sich selbst an diese Position, kann das gefährlich werden. Die körperlichen Voraussetzungen einen 50 kg schweren Hund zu führen, müssen natürlich ebenfalls gegeben sein.
Soll der Rottweiler als Familienhund gehalten werden, ist es wichtig dem Hund bereits in der Sozialisierungsphase den Umgang mit Kindern beizubringen.
Ein Rottweiler braucht Platz, der in seinem Zuhause unbedingt ausreichend vorhanden sein muss. Enge Mietwohnungen sind für die Tiere nicht geeignet. In einem Haus mit Garten oder Hof fühlt sich da der Rottweiler schon sehr viel wohler.
Andere Hundehalter oder hundelose Bekannte könnten dem Rottweiler gegenüber eher skeptisch sein. Hier muss man sich darauf vorbereiten mit dem Tier nicht mehr überall willkommen zu sein.
Zusammengefasst: für wen geeignet
- Kein Anfängerhund
- Erfahrener Hundeführer
- Ausreichend Zeit für Sozialisierung und Erziehung
- Rottweiler Hundesport betreiben
- Körperlich fit sein
Rottweiler: Gesundheit & Erkrankheiten
Ein robuster Hund mit anspruchslosem Fell.
Gelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie sind beim Rottweiler wie bei anderen großen und schweren Hunden häufige Erkrankungen. Der Gelenkscheck beim Tierarzt ist deshalb schon im Welpenalter wichtig. Hierfür sorgt bereits ein verantwortungsvoller Züchter. In den vergangenen Jahren soll es außerdem vermehrt zu Herzproblemen bei Rottweilern gekommen sein. Diese Entwicklung steht noch unter Beobachtung. Im Großen und Ganzen ist der Rotti jedoch eine gesunde Hunderasse.
Der Rottweiler verlangt keine aufwendige Fellpflege. Das wöchentliche Bürsten sorgt bei ihm dafür, dass lose Haare entfernt werden. Um eventuellen Krankheiten vorzubeugen, können bei dieser Gelegenheit auch die Augen, Ohren und Zähne kontrolliert werden. Das gleich gilt für die Pfoten und Krallen.
Und selbstverständlich ist ein Rottweiler wie alle anderen Hunde auch, bei Sonne nicht im Auto zurück zu lassen.
Rottweiler Gesundheit zusammengefasst
- Relativ robuster Hund
- Hüftgelenksdysplasie und Ellenbogendysplasie
- In letzter Zeit auch Herzprobleme
- Einfache Fellpflege
- Regelmäßige Kontrolle
Häufige Fragen zum Rottweiler
Ist ein Rotteiler gefährlich?
Beim Rottweiler kommt es auf die richtige Sozialisierung und Erziehung an. Dann ist er genauso ungefährlich wie jeder andere Hund auch. In den falschen Händen kann der Rottweiler allerdings extrem gefährlich werden.
Ist der Rottweiler ein Familienhund?
Der Rottweiler kann sich als Familienhund sehr gut eignen. Voraussetzung dafür ist, dass er gut sozialisiert wurde und eine konsequente Erziehung genossen hat. Allein lassen sollte man Hunde und kleine Hinder allerdings nie.
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Wie alt wird ein Rottweiler?
Bei artgerechter Haltung werden Rottweiler im Schnitt bis zu 10 Jahre alt.
Ist der Rottweiler ein Listenhund?
Der Rottweiler steht zurzeit in fünf Bundesländern auf der Liste für gefährlicher Hunde. Diese sind: Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen
Was sind typische Krankheiten eines Rottweiler?
Allgemein sind Rottweiler eher gesunde Hunde. Wie bei vielen mittelgroßen und schweren Hunden treten Hüftgelenks- und Ellenbogendysplasie öfter auf. In letzter Zeit vermeldete man auch vermehrt Herzkrankheiten.