Hunde sind wie Kinder und wenn die lieben Vierbeiner leiden, dann leiden wir mit. Da wollen wir natürlich so gut es geht alles dafür tun, dass sich das Leiden schnell wieder verzieht und die Hunde wie zuvor fröhlich über die Wiesen tollen. Eine gute Beobachtung des Tieres ist dafür unablässig.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Erste Anzeichen für eine Ohrenentzündung beim Hund
Bei auffälligem Verhalten zu schauen, wo es hängt und wodurch sich die Auffälligkeit bemerkbar macht. Kratzt sich das liebe Haustier vermehrt an einer Stelle? Gibt es öfter Schmerzlaute von sich? Frisst es so wie vorher? Wir widmen uns hier speziell den Verletzungen des Ohrs und der Gehörgänge, befassen uns mit der Frage, welche Krankheiten es in diesem Fall besonders häufig gibt und wie sie erfolgreich behandelt werden können.
Achtung Ohrenmilben
Vor allem junge Hunde neigen zur Infektion mit Ohrenmilben. Diese Parasiten verursachen starkes Jucken und das darauffolgende Kratzen führt zu kleinen Verletzungen im Ohr, die wiederum eine Entzündung auslösen können.
Ohrenmilben sind zudem sehr ansteckend, weshalb eine schnelle Behandlung von großem Vorteil ist, um andere Tiere und auch sich selbst zu schützen. Kruste im Ohr und braun-schwarzer Ohrenschmalz sind Hinweise auf die Parasiten. Eine eindeutige Diagnose kann aber erst durch eine mikroskopische Untersuchung gemacht werden.
Für diese nimmt der Tierarzt einen Abstrich aus dem Ohr und legt sich die Probe unters Mikroskop. Dabei sieht er erstens, ob tatsächlich Milben vorhanden sind und zweitens, um welche Art es sich dabei handelt.
Die Therapie startet meist mit einer sorgfältigen Reinigung der Ohren und wird durch Medikamente ergänzt. Dabei wird vor allem auf Milben tötende und Juckreiz lindernde Salben zurückgegriffen.
Ohrentzündungen
Bei der Entzündung des Ohrs, wissenschaftlich „Otitis“, unterscheidet man drei Schweregrade:
- Die Entzündung des äußeren Gehörgangs (das heißt Ohrmuschel und -knorpel bis Anfang Trommelfell)
- Entzündung des Mittelohrs (Trommelfell, Gehörknöchelchen und Ohrtrompete, welche die Verbindung zum Nasen-Rachen-Raum darstellt) und
- Die Entzündung des Innenohrs (Gleichgewichtsorgan!)
Nummer zwei und drei sind schon schwerwiegende Entzündungsstadien mit folgenreichen Konsequenzen! Am häufigsten ist die Entzündung des äußeren Gehörgangs vertreten. Da dieser deutlich länger ist als bei uns Menschen zum Beispiel, stehen die Chancen gut, bei rechtzeitiger Behandlung ein Fortschreiten zu vermeiden.
Wie entsteht die Entzündung?
Durch kleine Verletzungen im Ohr, beispielsweise durch Kratzen oder kleine Kämpfe unter Hunden. Bakterien und Pilze mögen es warm und feucht. Entsteht eine Wunde innerhalb des Gehörgangs, tritt Wundsekret aus, von dem sich Bakterien und Pilze ernähren können.
Vor allem bei Hunden mit Hängeohren oder viel Ohrbehaarung herrscht eine schlechte Belüftung und die Wärme hält sich gut. Auch Allergien, zum Beispiel gegen bestimmte Lebensmittel können Auslöser für Ohrentzündungen sein. Hunde, die gerne baden gehen, haben feuchte Ohren. Gekoppelt mit Wärme ergibt das einen herrlichen Brutplatz für Parasiten.
Trockene versus feuchte Ohrentzündung
Bei der trockenen Ohrentzündung ist vor allem der äußere Bereich des äußeren Gehörgangs befallen. Die Innenseite der Ohrmuschel ist rot bis dunkelrot, die Haut geschwollen und es ist eine schuppige oder wachsähnliche Substanz zu sehen. Im fortgeschrittenen Stadium fängt das Ohr auch an zu stinken. Handelt es sich nur um eine leichte Entzündung, kann das Streicheln der Ohren sehr beruhigend und angenehm auf den Hund wirken. In späteren Stadien ist dies eher unangenehm bis schmerzhaft.
Bei der feuchten Ohrentzündung ist der äußere Gehörgang schon im inneren Bereich, das heißt also bis an die Trommelfellgrenze, befallen. Das Ohr ist innen feucht und es bildet sich Eiter, was auf eine große Anzahl an Bakterien hindeutet. Manchmal kann auch die Ohrmuschel gerötet und geschwollen sein.
Wenn sich die Entzündung chronifiziert, kann es zu Verdickungen und Wucherung im Gehörgang kommen. Das Trommelfell kann reißen (bei einer Mittelohrentzündung) und dadurch den Weg frei ins Innenohr machen. Ist erst das Innenohr mit dem darin liegenden Gleichgewichtsorgan betroffen, kommt es zu Gleichgewichtsstörungen bei den Hunden. Diese schwerwiegenden Formen der Ohrentzündung können im schlimmsten Fall bleibende Schäden verursachen.
Welche Symptome zeigt der Hund?
Häufiges Kopfschütteln und Kratzen sowie Schmerzäußerung bei Berührung der Ohren können Hinweise über eine mögliche Entzündung geben. Lässt sich dazu eine der oben aufgeführten Symptome (Schwellung, Rötung, Eiter et cetera) innerhalb des Ohres beobachten, sollten Sie unbedingt einen Tierarzt aufsuchen.
Behandlung und Vorbeugung
Lokal werden vor allem Lotionen, Salben und Tropfen eingesetzt, die die Parasiten abtöten und Juckreiz mildern. Achten Sie unbedingt darauf, dass die Therapie auch bis zum Schluss durchgezogen wird. Eine Verbesserung wird recht schnell eintreten, trotzdem müssen die Arzneien weiter gegeben werden. Ansonsten besteht ein hohes Risiko für einen Rückfall.
Vorbeugend regelmäßig die Ohren kontrollieren und diese reinigen. Bei der Säuberung bitte keine Wattestäbchen verwenden, da diese den Schmutz nur weiter in den Gehörgang schieben und sich Pfropfen bilden können. Stattdessen den Finger mit einem feuchten Tuch umwickeln. Bei Hunden mit besonders vielen Haaren im Ohr diese möglichst regelmäßig entfernen. Somit ist eine bessere Ventilation gewährleistet. Nach dem Baden die Ohren trocknen, um erst gar kein feuchtwarmes Milieu entstehen zu lassen.
Kolloidales Silber
Wer ungern chemische Medikamente einsetzen möchte, kann auf die Alternative Kolloidales Silber zurückgreifen. Es handelt sich hierbei um ein alternatives Arzneimittel, das Bakterien nicht einfach tötet, sondern sich auf deren Zellmembran (also die Zellhaut) setzt und deren Atmung verhindert. Es unterbricht die Atmungskette und die Bakterien ersticken und sterben dadurch ab.
Somit entsteht auch keine Resistenz gegen Kolloidales Silber, wie es bei anderen Antibiotika häufig der Fall ist. Kolloidales Silber ist nicht nur wirksam gegen Bakterien, sondern wird mittlerweile auch erfolgreich gegen Pilze, Viren und Parasiten eingesetzt. Natürlich wirkt es bei den anderen Arten auf eine andere Art und Weise, aber das Prinzip bleibt gleich.
Kein aggressives Abtöten des Schädlings, sondern die Unterbrechung eines natürlichen, lebensnotwendigen Prozesses. Es gibt Tropfen und Salben, in denen das Kolloidale Silber enthalten ist. Am besten lassen Sie sich dafür von Ihrem Tierarzt beraten.
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