Leitungswasser für den Hund: Ist es wirklich so schädlich?

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Viele Hundehalter sind der Meinung, dass Leitungswasser für den Hund die beste Wahl sei. Andere wiederum verteufeln das Wasser aus der Leitung. Die Wahrheit liegt, wie so oft, irgendwo dazwischen.

Leitungswasser für den Hund: Ohne Flüssigkeit geht es nicht

Dass Wasser lebensnotwendig ist, dürfte allgemein bekannt sein. Das sieht auch bei Hunden nicht anders aus, die gerade in den heißen Sommermonaten viel trinken müssen. Wasser ist ein Baustein des Körpers und schon geringe Flüssigkeitsverluste können große Auswirkungen auf die Zellen haben.

Wasser sorgt für einen geregelten Stoffwechsel und ist für die Regulation der Körpertemperatur unerlässlich. Umso unverständlicher ist es, dass viele Hundehalter dem Trinkwasser ihrer vierbeinigen Lieblinge so wenig Bedeutung beimessen.

So viel Flüssigkeit brauchen Hunde

Hunde trinken unterschiedlich viel, wobei die genaue Trinkmenge am individuellen Bedarf orientiert ist. Je nach Bewegung, Fütterung und Außentemperatur trinken Hunde mal mehr, mal weniger. Teilweise nimmt das Trinken sogar krankhafte Züge an, dieses Alarmsignal sollten Hundehalter nicht ignorieren.

Wenn die Ernährung der Tiere mit Nassfutter oder BARF erfolgt, nehmen sie einen gewissen Anteil der benötigten Flüssigkeit pro Tag über das Futter auf. Fressen sie hingegen nur Trockenfutter, benötigen sie deutlich mehr Wasser. Es ist allgemein davon auszugehen, dass der tägliche Bedarf bei rund 10 ml pro kg Körpergewicht liegt.

Ein Hund von 35 kg Körpergewicht benötigt demnach rund 350 ml Trinkwasser. Bei großer Hitze oder viel sportlicher Betätigung kann die nötige Trinkwassermenge deutlich darüber liegen. Experten gehen dann teilweise von bis zu 150 ml pro Kilogramm Körpergewicht aus.

Hunde trinken unterschiedlich viel, wobei die genaue Trinkmenge am individuellen Bedarf orientiert ist. ( Foto: Adobe Stock -   alexei_tm  )

Hunde trinken unterschiedlich viel, wobei die genaue Trinkmenge am individuellen Bedarf orientiert ist. ( Foto: Adobe Stock – alexei_tm )

 

Dehydration ist gefährlich

Ehe nun über eine einfache Wasseranalyse herausgefunden wird, ob das Leitungswasser für den Hund gefährlich ist oder nicht, sollte klar sein, dass nichts gefährlicher ist als die Dehydration.

Trinken Hunde zu wenig, hat das direkte Auswirkungen auf ihre Gesundheit, denn der Körper ergreift direkt Maßnahmen, um den Flüssigkeitsbedarf anderweitig zu decken bzw. den Verbrauch stark einzuschränken. Urin und Kot werden konzentriert, hier wird soviel Flüssigkeit wie möglich entzogen.

Geringe Harnmengen und harter Kot sind deutliche Anzeichen für einen Flüssigkeitsmangel. Die Schleimhäute werden trocken und klebrig, sie werden deutlich schlechter durchblutet. Aufschluss gibt auch der Hautfaltentest: Hierbei wird eine Hautfalte des Hundes leicht nach oben gezogen.

Bleibt diese stehen, fehlt dem Körper Flüssigkeit. Sollte es sich um ein länger bestehendes Problem handeln und nicht nur Ausdruck einer kurzfristigen Dehydration sein, ist der Weg zum Tierarzt im Sinne der Gesundheit des Tieres unbedingt angeraten!

Das beste Trinkwasser für den Hund

Hunde trinken, wenn sie Durst haben. Unterwegs nehmen sie gern mal einen Schluck aus einer Pfütze oder einem Bach, zu Hause haben sie ihren gut gefüllten Napf. Klar ist, dass das abgestandene Wasser draußen gefährlich sein kann. Aber was ist mit Leitungswasser für den Hund? Wie gestaltet sich hier die gesundheitliche Lage?

Die Meinungen gehen hier stark auseinander, und während die einen meinen, dass nur mit einem Filter aufbereitetes Trinkwasser noch vertretbar wäre, haben die anderen keinerlei bedenken und nehmen das Leitungswasser für den Hund schon seit Jahren ohne Probleme. Fakt ist, dass das Trinkwasser zur Ernährung dazugehört. Aber welches?

Die Wasserwerke geben jährlich Informationen zu ihrem Leitungswasser heraus.( Foto: Adobe Stock - Grubärin_)

Die Wasserwerke geben jährlich Informationen zu ihrem Leitungswasser heraus.( Foto: Adobe Stock – Grubärin_)

 

Hohe Qualität des deutschen Leitungswassers

Die Wasserwerke geben jährlich Informationen zu ihrem Leitungswasser heraus. Verbraucher erfahren dann alles über die Wasserhärte und damit über den Kalkgehalt, über die Zusammensetzung von Spurenelementen und die Einstufung des Wassers im Vergleich zu anderen Trinkwassern.

Die hohe Qualität des deutschen Leitungswassers steht außer Frage und in einigen Regionen des Landes ist diese noch deutlich höher als woanders. Teilweise wird hier das Leitungswasser sogar mit einem stillen Mineralwasser verglichen, weil Qualität und Mineralgehalt so hoch sind.

Wenn nun Leitungswasser für den Hund gewählt wird, worauf sollten Tierfreunde achten? Die folgenden Tipps sind wichtig, um die Gesundheit der Fellnase nicht zu gefährden:

  • Keramik- oder Glasnapf wählen

    Häufig werden Wassernäpfe aus Kunststoff genutzt. Hier können sich aber, vor allem bei längerem Gebrauch, Mikropartikel lösen, die der Hund mit aufnimmt, wenn er trinkt. Mikroplastik ist aber bekanntermaßen schädlich.

  • Regelmäßig wechseln

    Der Wassernapf sollte spätestens alle zwei Tage frisch befüllt werden. Zuvor ist eine Reinigung angesagt, bei der Schmutz und Kalk von den Seiten entfernt werden. Wichtig: Abgestandenes Pfützenwasser kann gerade im Sommer rasch zum Tummelplatz für Bakterien werden, die den Hund sogar krankmachen können.

  • Trinkwasser mit Zimmertemperatur geben

    Viele Hunde mögen zwar kaltes Wasser, dieses kann aber einen empfindlichen Magen leicht reizen. Es ist daher sinnvoll, zimmerwarmes Wasser zu nehmen. Wichtig: Das Wasser sollte aus der Leitung zuvor ablaufen können, denn dort abgestandenes Wasser kann bei hohen Außentemperaturen (im Sommer) unter anderem Legionellen bilden. Trinkt der Hund das Wasser, kann er mit teils gefährlichen Durchfällen darauf reagieren.

Regenwasser hat viele Schadstoffe aus der Luft aufgenommen, welche sich nun gesammelt in den Pfützen und in verschiedenen Wasserstellen sammeln. ( Foto: Adobe Stock - Vladimir Kazachkov )

Regenwasser hat viele Schadstoffe aus der Luft aufgenommen, welche sich nun gesammelt in den Pfützen und in verschiedenen Wasserstellen sammeln. ( Foto: Adobe Stock – Vladimir Kazachkov )

 

Leitungswasser für den Hund auch für unterwegs

Zu Hause wird nun also das übliche Leitungswasser für den Hund gewählt. Doch was ist bei einem Spaziergang und hier vor allem bei einem Gang in den Sommermonaten? Wie können sich Hunde im Sommer richtig abkühlen? Die einfachste Lösung scheinen der Graben und die Pfütze zu sein, die auf dem Weg liegen. Doch trinkt der Hund daraus, ist seine Gesundheit in ernster Gefahr.

Regenwasser hat viele Schadstoffe aus der Luft aufgenommen, welche sich nun gesammelt in den Pfützen und in verschiedenen Wasserstellen sammeln. Sogar Krankheitserreger können sich dort ansammeln, wobei vor allem die Pfützen neben Straßen und Feldern, die landwirtschaftlich genutzt werden, eine Gefahr darstellen. Unter anderem können dort immer wieder Leptospira-Bakterien nachgewiesen werden, das sind Bakterien, die die Leptospirose verursachen.

Diese wiederum schädigt die Organe und kann sogar tödlich enden. Zudem können Giardien auftreten. Es handelt sich dabei um Darmparasiten, die für Durchfall sorgen. Jungtiere können sogar an einer Infektion mit Giardien sterben! Die beste Möglichkeit, diese Gefahr zu umgehen, ist die Mitnahme von Leitungswasser für den Hund.

Tipp: Schnee ist keine Alternative! Viele Hundehalter haben gerade im Winter kein Leitungswasser für den Hund mit, denn dieses würde kalt werden und stellt außerdem unnötigen Ballast dar. Manche Hunde fressen dann Schnee und das nicht nur, weil sie Durst haben, sondern auch, weil es Spaß macht.

Bei frisch gefallenen Flocken ist das kein Problem, doch liegt der Schnee schon länger und ist entsprechend verunreinigt, kann das Magenprobleme verursachen. Splitt und Streusalz können eine Schnee-Gastritis verursachen, die dem Tier arge Schmerzen bereitet und vom Tierarzt behandelt werden muss.

Dass Mineralwasser mit Kohlensäure ungeeignet ist, sollte außer Frage stehen, auch wenn viele Tiere es gern trinken.  ( Foto: Adobe Stock -  Chalabala )

Dass Mineralwasser mit Kohlensäure ungeeignet ist, sollte außer Frage stehen, auch wenn viele Tiere es gern trinken. ( Foto: Adobe Stock – Chalabala )

 

Alternative Mineralwasser?

Manche Hundehalter versuchen, verschiedene Tipps für tierische Trinkmuffel auszuprobieren und wollen dem vierbeinigen Liebling Mineralwasser geben.

Andere sind der Meinung, dass Leitungswasser für den Hund kein guter Beitrag zu einer gesunden Ernährung sei. Dass Mineralwasser mit Kohlensäure ungeeignet ist, sollte außer Frage stehen, auch wenn viele Tiere es gern trinken. Der Grund sind die kleinen Luftblasen, die rasch zu Magenproblemen führen können. Kohlensäurehaltiges Trinkwasser ist nicht wirklich schädlich oder kann den Hund krankmachen, es ist tatsächlich nur nicht immer gut verträglich. Stilles Mineralwasser ist hingegen eine gute Alternative.

Tipp: Mittlerweile wird stilles Mineralwasser speziell für Hunde angeboten. Das ist nicht nötig und unnötig teuer, vergleichbar mit dem stillen Mineralwasser extra für Babys. Es ist egal, welche Sorte für den Hund gekauft wird, die Qualität ist jeweils ähnlich. Teilweise gibt es allerdings Tiere, die aus unerfindlichen Gründen einige Sorten nicht mögen und gern auf einen Schluck davon verzichten.

Es kann dann sinnvoll sein, einfach andere Marken zu testen. Und es müssen keinesfalls die hochpreisigen Nobelmarken sein! Dies ist vor allem für den Urlaub ein wichtiger Rat, denn gerade dort wird gern auf das Leitungswasser für den Hund verzichtet und stattdessen Mineralwasser gegeben.

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