Hund hat kalte Nase: Mögliche Gründe & Abhilfe

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Hat der Hund eine kalte Nase, gehen die meisten Hundebesitzer davon aus, dass er rundum gesund ist. Diese Ansicht ist weit verbreitet, stimmt aber leider nicht immer. Es gibt deutlichere und vor allem verlässlichere Anzeichen, ob ein Hund gesund ist oder nicht, als eine kalte Nase.

Mythos oder Realität: Der Hund hat eine kalte Nase, ist also gesund

Ein Garant für beste Hundegesundheit ist weder gegeben, wenn der Hund eine kalte und feuchte Nase hat, noch wenn diese trocken und warm ist. Grundsätzlich kann beides auch auf eine Erkrankung des Hundes hindeuten. Der Feuchtigkeitsgehalt der Nase kann nur im Gesamtzusammenhang mit dem restlichen Befinden des Hundes bewertet werden. So kann ein Hund durchaus krank sein und dennoch eine kalte und feuchte Nase haben.

Natürlich ist es besser, wenn der Hund eine kalte und feuchte Nase hat, als eine warme und trockene. Letzteres lässt eher darauf schließen, das mit dem Hund irgendetwas nicht stimmt. Aber auch hier gibt es Ausnahmen. Wenn der Hund in einer warmen und trockenen Umgebung geschlafen hat, ist seine Nase nach dem Aufstehen meist auch eher trocken und warm. Bei einem gesunden Hund reguliert sich das schnell wieder, da er nach dem Aufwachen regelmäßig über die Nase leckt.

Hat der Hund eine kalte Nase, kann er rundum gesund sein. Es ist aber auch möglich, dass er trotz kalter Nase krank ist.

Hat der Hund eine kalte Nase, kann er rundum gesund sein. Es ist aber auch möglich, dass er trotz kalter Nase krank ist.(#01)

Wieso hat der Hund eine kalte Nase?

Was können die Ursachen für eine kalte Nase beim Hund sein? Und wieso ist diese feucht?

Hunde können sich eine tropfende Nase nicht mit dem Taschentuch putzen. Zum Reinigen benutzen sie ihre Zunge. Deshalb leckt sich ein Hund mehrmals am Tag über die Nase. Durch die regelmäßige Befeuchtung, die gleichzeitig kühlend wirkt, haben Hunde meist eine kalte Nase.

Der Hund hat eine kalte und feuchte Nase, weil er sich regelmäßig über die Nase leckt.

Der Hund hat eine kalte und feuchte Nase, weil er sich regelmäßig über die Nase leckt.(#02)

Symptome für Hundekrankheiten, trotz kalter Nase

Ob ein Hund krank ist, lässt sich nicht allein an der kalten Nase ablesen. Geeignetere Gesundheitsparameter sind Fress- und Trinkverhalten sowie Kot- und Urinabsatz. Aber auch wie fit und energetisch der Hund ist. Bemerkt ein Hundebesitzer plötzlich, dass sein Hund unnormal ruhig ist, sollte er das genau beobachten und gegebenenfalls einen Tierarzt aufsuchen. Wenn der Hund genauso fit und agil wie sonst auch ist, besteht kein Grund zur Sorge. Dann ist ein Hund auch mit kalter oder trockener Nase gesund.

Hunde haben meist eine kalte, feuchte Nase. Dabei ist diese von hellbraun (fast rosa) bis schwarz gefärbt.

Hunde haben meist eine kalte, feuchte Nase. Dabei ist diese von hellbraun (fast rosa) bis schwarz gefärbt.(#03)

Offensichtliche Veränderungen der Hundenase, wie Nasenbluten, Ausfluss oder eine verkrustete Nase, sollten ernst genommen werden. Bei Unsicherheit unbedingt einen Tierarzt aufsuchen! Meist gehen diese Veränderungen mit starken Schmerzen oder Juckreiz einher. In diesen Fällen benötigt der Hund tierärztliche Behandlung und entsprechende Medikation. Nasenbluten kann neben einer Hundekrankheit auch ein Hinweis auf eine Vergiftung mit Rattengift sein. Nasenbluten ist sofort tierärztlich abzuklären!

Bei diesen Symptomen der Hundenase sollte tierärztlicher Rat hinzugezogen werden:

  • der Hund blutet aus der Nase
  • der Nasenschwamm des Hundes ist trocken, rissig, wund oder gar verkrustet
  • die Nase läuft ständig, mit gelblich oder gründlichem Ausfluss
Wenn der Hund aus der Nase blutet, bitte sofort zum Tierarzt gehen, das könnte auch auf eine innere Verletzung hindeuten.

Wenn der Hund aus der Nase blutet, bitte sofort zum Tierarzt gehen, das könnte auch auf eine innere Verletzung hindeuten.(#04)

Wie erkennt man einen Sonnenbrand beim Hund?

Hunde können auch Sonnenbrand bekommen. Dabei ist nicht jeder Hund gleichermaßen anfällig. Tiere mit kurzem, hellen Fell, oder Nackthunde sind eher gefährdet, als langhaarige Hunde mit dunklem Fell. Alle Hunde haben aber die sehr empfindlichen Stellen, die nicht von Fell bedeckt sind. Die Hundenase ist dabei die empfindlichste. Ohren und Ohrenspitzen sowie die Schädelplatte können ebenfalls in der Sonne verbrennen. Liegt der Hund gerne draußen auf Asphalt oder auf dem Rücken, kann er sich auch an der meist spärlich behaarten Bauchpartie einen Sonnenbrand zuziehen.

Dieser arme Kettenhund hat offensichtlich massive Hautschäden an der Nase und an den Augen durch Sonnenbrand. Er hat keine Möglichkeit, sich der Sonneneinwirkung zu entziehen.

Dieser arme Kettenhund hat offensichtlich massive Hautschäden an der Nase und an den Augen durch Sonnenbrand. Er hat keine Möglichkeit, sich der Sonneneinwirkung zu entziehen.(#05)

Am einfachsten ist ein Sonnenbrand daran zu erkennen, dass die betroffenen Stellen gerötet und entzündet aussehen. Bei Hautpartien ist das schnell und eindeutig erkennbar. Ist der Nasenschwamm dunkel, sieht man die rötliche Verfärbung nicht so leicht. Ein Indiz könnte sein, dass der Hund keine kalte Nase mehr hat. Häufig hat der Hund dann eher eine trockene Nase, die sehr warm ist. Die betroffenen Stellen an der Nase des Hundes reißen ein. Ebenso kann es zu Blutungen dieser Wunden kommen.

Sonnenbrand verursacht auch beim Hund starke Schmerzen, deshalb ist unbedingt ein Tierarzt aufzusuchen, um dem Tier Linderung zu verschaffen.

Wie kann man Sonnenbrand beim Hund vermeiden?

Eine längere direkte Sonneneinstrahlung ist unbedingt zu vermeiden, um seinem Hund die Schmerzen eines Sonnenbrandes zu ersparen. Mindestens ein Liegeplatz im Garten sollte sich im Schatten befinden. So kann sich der Hund bei zu großer Hitze selbständig zurückziehen. An besonders heißen Tagen legen sich die Hunde nach einiger Zeit freiwillig ins Haus. An solchen Tagen bieten auch die Schattenplätze keine ausreichende Abkühlung.

Vorsicht ist bei alten Hunden geboten! Unsere Maika schläft gern in der Sonne. Aufgrund ihres hohen Alters ist ihr Schlaf sehr tief. Sie wird dieses Jahr stolze 17! Bei ihr müssen wir darauf achten, sie nach einiger Zeit aufzuwecken, damit sie nicht zu lange in der Sonne liegt.

Schattige Wanderruten im Hochsommer

Bei Wanderungen und Spaziergängen sind schattige, waldgesäumte Wege besser geeignet als Feldwege. Hundebesitzer haben in der prallen Sonne auch keinen Spaß, wieso sollte es dem Hund anders ergehen? Die Gefahr ist für den Hund jedoch weitaus größer als für den Menschen. Neben Sonnenbrand kann der Hund auch Herz-Kreislauf-Probleme bekommen. Im Sommer ist die Mittagshitze generell zu meiden und die Spaziergänge sollten auf den späten Abend oder den frühen Morgen verlegt werden.

Dieser Hund hat eine kalte Nase, die leicht feucht ist. So sollte die Nase eines Hundes aussehen.

Dieser Hund hat eine kalte Nase, die leicht feucht ist. So sollte die Nase eines Hundes aussehen.(#06)

Sonnenschutzmöglichkeiten für den Hund

Mit Sonnencremes und Sonnensprays speziell für Hunde kann man sein Haustier schützen. Beides ist im Tierfachhandel und beim Apotheker erhältlich. Auf die Nase geschmiert, wird sich der Hund diese allerdings schnell wieder ablecken. Andere Gerüche und Cremes mögen Hunde auf der Nase überhaupt nicht.

Ohren, Schädelplatte und Bauch lassen sich mit Sonnencreme hingegen gut schützen. Hunde mit keinem Fell oder nur wenig Fell können zusätzlich mit einem leichten Shirt geschützt werden. Die Hundemode bietet spezielle Kleidung mit UV-Schutz. Die Materialien sind dabei sorgfältig zu wählen, damit der Hund nicht überhitzt.

Die Augenpartie des Hundes ist ebenfalls empfindlich gegen Sonneneinstrahlung. Spezielle Sonnenbrillen für Hunde schützen die Augen. Die empfindliche Hundenase ist die einzige Stelle, für die noch kein geeigneter Schutz gefunden wurde. Der Hund hat im Idealfall eine kalte und feuchte Hundenase. Bei Sonnenbrand wird die Nase des Hundes trocken.

Hat ein Hund eine kalte Nase ist das ein gutes Zeichen, dennoch sollte man nicht allein nach der Hundenase beurteilen, ob ein Hund wirklich gesund und fit ist.

Hat ein Hund eine kalte Nase ist das ein gutes Zeichen, dennoch sollte man nicht allein nach der Hundenase beurteilen, ob ein Hund wirklich gesund und fit ist.(#08)

Weitere Möglichkeiten den Hund vor Sonnenbrand und Überhitzung zu schützen

Bei jedem Spaziergang ist ausreichend Wasser für den Hund mitzuführen. Eine entsprechende Route entlang eines Flusses stellt ebenfalls eine gute Möglichkeit dar, den Hund mit frischem Trinkwasser zu versorgen.

Hunde sollten keinesfalls im Auto zurückgelassen werden. Dies ist nicht nur an heißen Sommertagen wichtig. Auch im Frühjahr und Herbst können die Temperaturen in einem parkenden Auto lebensbedrohlich für den Hund werden.

Mögliche Schwächeanfälle und Kreislaufprobleme kann man frühzeitig erkennen, wenn man seinen Hund genau beobachtet. Ein junger und gesunder Hund kann Hitze gut kompensieren. Ist der Hund schon älter oder krank, kann große Hitze sehr gefährlich werden. Ein geschwächtes Immunsystem wird einen Hund schneller schwächen und Kreislaufprobleme auslösen. Wenn ein Hund Symptome für einen Schwächeanfall zeigt, bitte sofort einen Tierarzt aufsuchen.

Symptome bei einem Schwächeanfall oder Herz-Kreislauf-Problemen:

  • der Hund hechelt sehr stark
  • seine Körpertemperatur steigt stark an
  • die Herzfrequenz ist deutlich erhöht
  • die Schleimhäute sind weiß und nicht mehr ausreichend durchblutet
  • der Hund taumelt und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten

Der Hund ist sofort in den Schatten zu bringen und zu kühlen. Kreislauf stabilisieren, Stress vermeiden, ausreichend Wasser zu trinken geben. Bei gravierenden Symptomen ist ein Tierarzt für die Nachuntersuchung hinzuzuziehen.

Nackthunde sind besonders vor Hitze und auch Kälte zu schützen.

Nackthunde sind besonders vor Hitze und auch Kälte zu schützen.(#07)

Fazit

Ein gesunder Hund hat in der Regel eine kalte Nase, das ist also völlig normal. Wenn der Hund eine warme Nase hat, kann dies genauso normal sein. Ob kalte oder warme Nase, beides sind sowohl Anzeichen für gesunde Hunde. Bei einer Hundekrankheit kann die Nase des Hundes ebenso kalt oder warm sein.

Eine warme Nase deutet allerdings eher auf eine Hundekrankheit als eine kalte Nase. Sich auf die kalte Nase als Gesundheitsgarant zu verlassen, reicht dennoch nicht aus. Wichtig ist eine genaue Beobachtung des eigenen Hundes. Zeigt er starke Abweichungen in seinem Verhalten oder Zustand, dann sollte man unbedingt einen Tierarzt zur Abklärung aufsuchen.

Geht es dem Hund offensichtlich gut, gibt es keinen Grund zur Besorgnis auch wenn die Nase kalt und feucht oder warm und trocken ist.

Jeder Hundebesitzer kennt seinen Hund am besten und merkt schnell, wenn es Verhaltensänderungen gibt. Hat der Hund eine kalte Nase ist das sicher nicht das schlechteste Anzeichen, aber es befreit auch nicht von genauerem Hinsehen!


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