Der Wunsch aller Hundefreunde: Das beste Hundefutter für den Vierbeiner finden. Was aber zeichnet gutes Futter aus, Nass- und Trockenfutter, fürs Barfen oder für eine vegetarische Hundeernährung?
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Das beste Hundefutter: Was benötigt der Hund, um gesund und vital zu bleiben?
Wer für seinen Vierbeiner ein Fressen mit der Bezeichnung „Alleinfuttermittel“ erwirbt, hat schon einiges richtig gemacht. Dieses enthält für gesunde Hunde alle nötigen Vitamine sowie Mineral- und Nährstoffe. Doch ist es das beste Hundefutter? Nein, es gibt große Unterschiede hinsichtlich Art des Futters (Nassfutter, Trockenfutter usw.) und den Inhalten (etwa der Anteil an Fleisch oder speziell hochwertigem Muskelfleisch).
Aus diesem Grund eine kurze Übersicht über die ganze Vielfalt des Hundefutters:
- Nassfutter
- Trockenfutter
- Barfen
- für vegetarische Ernährung
- für alte Hunde
- für Welpen
- für bestimmte Rassen
Das beste Hundefutter: Empfindliche Hunde benötigen anderes Futter
Das Problem: Ist der Hund schon älter, kränklich oder gehört einer bestimmten anfälligen Rasse an, müssen Halter oft anderes Futter verwenden, das individuell zum Haustier passt. Da reicht ein Alleinfuttermittel, egal ob Nass- oder Trockenfutter, nicht immer aus.
1. Nassfutter
Die meisten Hunde lieben ihr Nassfutter, weil es geruchsintensiver und leichter herunter zu schlingen ist. Immerhin besteht es zu mindestens 60% aus Wasser und deckt damit einen wichtigen Teil des Wasserbedarfs ab. Meist enthält es auch weniger Zusatzstoffe als Trockenfutter und wird von den meisten Tieren besser vertragen. Ganz wichtig ist aber die Zusammensetzung: Ist viel Getreide enthalten oder setzt sich das Fleisch aus viel Innereien zusammen, ist es weniger hochwertig als zum Beispiel Nassfutter mit hohen Anteilen Muskelfleisch und als Zutat vielleicht noch die besser verträglichen Kartoffeln.
Auch Fisch enthält viel hochwertiges Protein und kann von den meisten Tieren gut verwertet werden, etwa für den Aufbau ihrer Muskeln. Das beste Nassfleisch? Ist also eines mit viel hochwertigem Muskelfleisch und möglichst geringen Anteilen an künstlichen Zusätzen (Farb- Aroma-, oder Konservierungsstoffe) sowie Getreide. Tipp: Beim Einkauf immer genau auf die Inhaltsstoffe gucken.
Leidet das Tier an einer Futtermittelallergie? Eine Ausschlussdiät kann Lösung sein
Manchmal hilft das beste Hundefutter nicht: Viele Tiere leiden nämlich an Allergien oder Futtermittelunverträglichkeiten und vertragen deshalb nur wenige spezifische Futtersorten. Falls Symptome wie Erbrechen, Durchfall oder Blähungen aber auch Hautentzündungen und Juckreiz sich häufen, muss ein Tierarzt konsultiert werden. Die Diagnose „Unverträglichkeit auf Futter“ zu stellen, ist dabei nicht so leicht. Anhand bestimmter Allergietests kann der Arzt zwar Milben oder Flöhe ausschließen. Welches Futter das Tier nicht verträgt, muss am besten mit einer sogenannten „Ausschlussdiät“ herausgefunden werden. Hier wird versucht, durch eine Art Ausschlussverfahren festzustellen, auf exakt welches Lebensmittel das Tier negativ reagiert.
2 Phasen einer Ausschlussdiät:
Phase 1: Etwa acht bis zwölf Wochen lang eine komplett neue Fleischsorte verfüttern. Exotisches vielleicht wie Strauß oder Känguru. Auch Gemüse oder Kohlenhydrate als Beilage durfte noch nie verfüttert worden sein. Als Tipp Süßkartoffeln, Pastinaken oder Amaranth und Quinoa nehmen, das als „Pseudogetreide“ bekannt ist. In der Regel lassen die Symptome nach und der Zustand verbessert sich. Wichtig ist aber, konsequent nur neue Sorten zu verfüttern. Wichtig: Nichts anderes verfüttern und Leckerlis nur, wenn diese aus der gleichen Proteinquelle stammen.
Phase 2:“Provokation“durch bekannte Fleischsorten. Nach 8 bis 12 Wochen wird es spannend. Dem Tier werden Schritt für Schritt bekannte Futterquellen zugeführt, so dass sich feststellen lässt, auf welches Futter der Vierbeiner negativ reagiert. In einem solchen Fall sofort aufhören zu füttern und wieder zum Beispiel nur Känguru & Co. verfüttern, bis es dem Tier wieder besser geht. Jetzt eine neue „Provokation“ mit einer weiteren Quelle starten und auf die Reaktion achten. Das ist für den Hund ein schweres Unterfangen, aber oft die einzige Möglichkeit, alle Futterquellen herauszufinden, die bei ihm zu Durchfall & Co. führen. Diese Diät lässt sich auch gemeinsam mit einem Tierarzt durchführen.
2. Trockenfutter
Es gibt gute Gründe, Trockenfutter in den Speiseplan des Hundes aufzunehmen: Es ist oft günstiger als Nassfutter, dazu länger haltbar und leicht portionierbar. Aber nicht vergessen, einen Napf voll Wasser daneben zu stellen, die Feuchtigkeit beträgt in der Regel nur drei bis elf Prozent. Besonders nützlich: Der Hund wird zum Kauen angeregt und die Zähne erhalten quasi als Zugabe eine Reinigung. Das schützt sie besser vor Karies und Zahnstein.
Freilich: Hunde mögen lieber nasses Futter und die Halter sollten auch nicht einfach zu jedem trockenen Futter zu greifen. Zur Auswahl bereit stehen bei Bedarf auch halbfeuchtes Trockenfutter mit höherem Nass-Anteil. Noch wichtiger als der Feuchtigkeitsanteil sind aber auch hier die Inhaltsstoffe.
Das beste Hundefutter als Trockenfutter? Hat einen hohen Fleischanteil und keine künstlichen Farbstoffe, Zucker oder sonstige Zusätze. Im Fleisch sollten keine minderwertigen Proteine verarbeitet werden, also keine Federn, Klauen oder Schnäbel, sondern Muskelfleisch mit ein paar kleineren Anteilen (etwa 15%) Innereien. Gut eignen sich Leber, Pansen oder Blättermagen. Sie liefern wichtige Nährstoffe und Ballaststoffe für den Hund.
Übrigens: Wenn das Tier gesund ist und ihm das Trockenfutter schmeckt, kann auch ausschließlich dieses verfüttert werden, solange es als „Alleinfuttermittel“ deklariert ist.
3. Barfen
Eine Ernährung ähnlich wie der Wolf in der freien Natur. Darum geht es beim Barfen. Ein echter Trend für bestimmte Hundefreunde und inzwischen in fast allen Tierhandlungen erhältlich. Man kann sich die Nahrung individuell zusammenstellen lassen. Je nachdem, wie aktiv der Hund ist. Die Mitarbeiter stehen hierfür gerne zur Verfügung. Die Vorteile: frisches Muskelfleisch, etwas Knochen und Innereien ohne künstliche Zusätze ähnlich wie in vielem Dosenfutter.
Kurz und knapp das Wichtigste zum Barfen:
- neben Muskelfleisch, Innereien und etwas Knochen sollte Gemüse enthalten sein (gekocht in Tierhandlung kaufen oder selber kochen)
- gutes Gemüse ist z.B. Rote Beete, Apfel, Kartoffeln oder Möhren
- vor der Fütterung Tierarzt konsultieren, ob der Hund fürs Barfen geeignet ist
- die ideale Menge Barf? Ist abhängig von Rasse, Alter, Gewicht und Aktivität
- erwachsene Hunde benötigen täglich etwa 4% ihres Körpergewichtes an Futter.
- am besten in der Tierhandlung von Mitarbeitern die individuell passende Menge Barf zusammen stellen
4. vegetarische Ernährung
Können Hunde vegetarisch ernährt werden? Ja, aber es ist schwierig.
Problem: Hunde benötigen Nahrungsergänzungsmittel, weil Aminosäuren und Mikronährstoffe fehlen (etwa Kalzium, Vitamib E oder B12). Es kann Mangelernährung auftreten mit der Folge gesundheitlicher Schäden, deshalb einen Ernährungsplan mit dem Tierarzt abstimmen. Ungeeignet ist diese Ernährungsform generell für Welpen und trächtige Hunde. Der Deutsche Tierschutzbund e.V. rät übrigens davon ab, Hunde vegetarisch zu ernähren.
5. für alte Hunde
Das beste Hundefutter für ältere Tiere:
- Speckrollen verhindern: Weniger Fette und mehr Ballaststoffe (hochwertiges Gemüse wie Möhren, Kleie oder Rübenschnitzel) gehören in den Napf (1. Regel)
- Immunsystem unterstützen: B-Vitamine, Zink und Antioxidanzien im Futter, eventuell Senioren-Ergänzungsfutter verwenden (2. Regel)
- Gelenke stärken:Knorpelbaustoffe im Hundefutter unterstützen dabei, Gelenkschmiere und Gelenkknorpel wieder aufzubauen
- Muskeln erhalten: leicht verdauliches Eiweiß hilft beim Muskelaufbau ( auf L-Carnitin im Futter achten)
- Leber und Nieren entlasten: Phosphorgehalt reduzieren und mehr Ballaststoffe verwenden. Auf richtigen Eiweißgehalt achten, nicht zu viel und nicht zu wenig.
- Darm richtig beschäftigen: Verstopfung verhindern auch dank Ballaststoffen, welche im Darm quellen
- Zähne pflegen: Trockenfutter speziell für Senioren-Hunde mit Natriumphosphaten verwenden (erschwert die Bildung von Zahnstein)
6. für Welpen
Wichtig beim Futter für die Kleinen: Der richtige Mix an Kohlenhydraten und Nährstoffen wir Vitaminen und Proteinen (vor allem in Form von hochwertigem Muskelfleisch). Dazu ist eine Versorgung mit Phosphor und Kalzium wichtig, um Gelenke und Knochen optimal wachsen zu lassen. Ob ein extra Welpenfutter notwendig ist, darüber streiten sich die Gelehrten.
Solange der Kalzium/Phosporanteil ausreichend im Hundefutter für Erwachsene vorhanden ist, sollten keine Probleme auftauchen. Im Allgemeinen sollte dieses niemals unter 1:1 (Kalzium/Phosphor) liegen Für erwachsene Hunde empfehlen Fachleute ein Verhältnis von 1,3:1. Bei Welpen von 1,2-1,5:1, also kein wesentlicher Unterschied.
So füttert man Welpen richtig:
- Wie viele Mahlzeiten der Welpe bekommt, hängt vom Alter ab
- In den ersten Wochen nach der Entwöhnung vom Muttertier füttert man drei bis vier Mal pro Tag.
- Während des ersten Lebensjahres die Häufigkeit reduzieren auf etwa zwei Mal täglich
- wie viel der erwachsene Hund benötigt, hängt von der Hundegröße und den Vorlieben ab
- Faustregel: Kleinere Hunderassen bekommen meist nur eine Futterration am Tag, große Rassen meist zwei bis drei Mahlzeiten.
7. für bestimmte Rassen
Apropos Hunderassen: Das beste Hundefutter kann sich von Rasse zu Rasse unterscheiden. Während zum Beispiel die Französische Bulldogge oder der Mops aufgrund ihrer Statur zu Übergewicht und Arthrosebeschwerden neigen, hat der Deutsche Schäferhund schon früh mit Gelenkproblemen zu kämpfen. Beim Pudel wiederum kann sich die Ernährung von Zwergpudel zu Königspudel durchaus unterscheiden. Lösungen liegen auch hier in einer artgerechten gesunden Hundeernährung. Dem Schäferhund könnten zum Beispiel Omega3-Fettsäuren zur Hemmung von Entzündungsherden helfen, während beim Mops oder der Bulldogge in vielen Fällen eine Diät hilfreich wäre. Das beste Hundefutter zu finden, kann also mitunter ganz schön schwierig sein!
Ausgewählte Adressen zu Rassehunden und einer gesunden Hundeernährung
Wer selbst einen Rassehund besitzt oder sich einen zulegen möchte, findet auf dieser Seite jede Menge wertvoller Infos zu Rassehunde-Clubs in ganz Deutschland.
Vielleicht können Interessierte auch hier im Austausch das beste Hundefutter für ihren Liebling finden:
Rassehunde-Zucht Verband Deutschland e. V.
Gravestr. 23
27442 Gnarrenburg
Telefon: +49 4285 924693
Telefax: +49 4285 9249093
E-Mail: info@rassehunde-zuchtverband.de
Nützliche Tipps nicht nur zu Hunderassen finden sich auf den Verbandsseiten für das Deutsche Hundewesen. Für Hundefans eine unverzichtbare Seite.
Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e. V
Westfalendamm 174
44141 Dortmund
Telefon: +49 231 56 50 0 – 0
Telefax: +49 231 59 24 – 40
E-Mail: info[at]vdh[.]de
Die „Hunde-Seite“ des Deutschen Tierschutzbundes: Mit einem Klick spannende Hunde-Infos aus Sicht der Tierschützer entdecken. Inklusive Kampagnen gegen illegalen Welpenhandel und auf welchem Wege man einen kleinen Hund am besten erwirbt.
Deutscher Tierschutzbund e.V.
Bundesgeschäftsstelle
In der Raste 10
53129 Bonn
Bildnachweis: ©Shutterstock – Titelbild: Chendongshan -#1: Tropical studio -#2 und -#3: Africa Studio