Berner Sennenhund: Verschmuster Schoßhund im Großformat

0

Der Berner Sennenhund ist vielseitig und entspannt. Sowohl als Arbeitshund, Wach-, Treib- und Zughund wurde er im Schweizer Kanton Bern auf Almen und Bauernhöfen gehalten. Auch als Rettungshund kann man den selbstsicheren, gutmütigen und menschenbezogenen Vierbeiner einsetzen. Heute ist der große und kräftige Berner Sennenhund ein beliebter Familienhund.

Berner Sennenhund: Aussehen

Friedlicher und gemütlicher wie ein Berner Sennenhund kann kein Hund sein. ( Foto: Shutterstock-DragoNika )

Friedlicher und gemütlicher als ein Berner Sennenhund kann kein Hund sein. ( Foto: Shutterstock-DragoNika )

Gutmütiger, liebevoller Schmusehund mit beachtlichem Körperbau

Durch seine imposante Größe und seinen kräftigen Kopf kann man den Berner Sennenhund unmöglich übersehen. Der voluminöse Körper ist harmonisch und wohlproportioniert gebaut. Seinen Anschub holt er sich aus seinen starken Hinterläufen gut zu beobachten, wenn er sich in Bewegung setzt. Seine kraftvollen und gleichmäßigen Bewegungen lassen ihn trotz seiner Üppigkeit nicht plump erscheinen.

Die Struktur seines Fells kann unterschiedlich sein. Glattes oder auch leicht gewelltes, langes, tiefschwarzes Fell hat er meistens. Schwarz ist die bestimmende Grundfarbe des großen, gutmütigen Wollknäuels. Satte Abzeichen in braunrot findet man um die Mundwinkel, an den Lefzen, über die Augen, auf der Brust und an den Beinen. Die weißen Abzeichen kann man als symmetrische Blesse am Kopf finden und zieht sich bis zur Schnauze durch.

Durch seine imposante Größe, seinen kräftigen Kopf kann man den Berner Sennenhund nicht übersehen. (Foto: Shutterstock-Grisha Bruev )

Durch seine imposante Größe, seinen kräftigen Kopf kann man den Berner Sennenhund nicht übersehen. (Foto: Shutterstock-Grisha Bruev)

Noch mehr weiße Abzeichen sind an der Kehle und an der Brust deutlich als Kreuz wahrzunehmen. Als Schönheitsideal sind noch weiße Pfoten und eine weiße Rutenspitze gewünscht. Seine lange schwarze Rute ist buschig und geht bis zu den Sprunggelenken.

Die Widerristhöhe bei den Rüden kann 70 cm erreichen, die Hündinnen sind etwas kleiner. Hier sind es bis zu 66 cm. Ausgewachsen ist der Berner Sennenhund kein Leichtgewicht, stolze 50 kg kann er erreichen.

Im FCI (Fédération Cynologique Internationale) ist der Berner Sennenhund in der Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.

Alles Wichtige zusammengefasst

  • Großer Hund
  • Mächtiger Körperbau
  • Hauptfarbe schwarz
  • Braunrote und weiße Abzeichen
  • Lange, buschige Rute

Berner Sennenhund & Charakter

Ein gutmütiger, gechillter Schweizer

Friedlicher und gemütlicher als ein Berner Sennenhund kann kein Hund sein. Selbstsicher und mutig läuft der Berner Sennenhund durchs Leben. Aufmerksam ist er zwar, aber als Wachhund eher mäßig geeignet. Aggressivität ist ein Fremdwort für ihn. Der menschenfreundliche Vierbeiner würde noch schwanzwedelnd auf den Einbrecher zulaufen, wenn dieser lieb mit ihm spricht.

Nichtsdestotrotz bleibt er im Normalfall Fremden gegenüber eher distanziert und beobachtend. Seiner Menschenfamilie gegenüber ist er sehr anhänglich und seine Gutmütigkeit kennt keine Grenzen. Von Anfang an als ehemaliger Bauernhund lebte er mit mehreren Generationen zusammen, deshalb ist er ein idealer Familienhund, der im Umgang mit kleinen Kindern eine sehr hohe Reizschwelle hat.

Wenn man einen temperamentvollen Hund möchte, ist der Berner Sennenhund nicht der richtige. Er liebt es eher gemächlich. Der ehemalige Schweizer Arbeitshund lässt sich auch heute noch leicht führen und gut erziehen. Wenn er allerdings Aufgaben oder Kommandos bekommt, die ihm nicht logisch erscheinen, muss der Hundehalter etwas konsequenter werden. Der Berner Sennenhund liebt weites Land und die weiße Pracht. Stundenlang kann man mit ihm im Schnee spazieren gehen und rumtoben. Hitze dagegen kann er nicht leiden, bei seinem Fell nicht ganz unverständlich.

Alles Wichtige zusammengefasst

  • Liebevoll
  • Friedlich
  • Gutmütig
  • Hohe Reizschwelle
  • Anhänglich
  • Leicht dickköpfig
Heute ist das Berner Oberland in der Schweiz die offizielle Heimat des Berner Sennenhundes. (Foto: Shutterstock-PHOTOCREO Michal Bednarek)

Heute ist das Berner Oberland in der Schweiz die offizielle Heimat des Berner Sennenhundes. (Foto: Shutterstock-PHOTOCREO Michal Bednarek)

Berner Sennenhund: Pflege

Das wundervolle Fell muss gepflegt werden um bewundernde Blicke zu bekommen

Mindestens alle zwei Tage muss das Fellkleid ausgebürstet werden. Steht der Fellwechsel an, wird das tägliche Striegeln mit einem grobgezinkten Kamm geraten. Das Bürsten ist gut für die Durchblutung und beugt Verfilzungen vor. Ab und an sollte der Berner Sennenhund auch gebadet werden. Auch Krallen, Augen und Ohren sowie die Schnauze sollten regelmäßig kontrolliert werden.

Wenn man von Hundepflege spricht, darf das richtige Hundefutter nicht fehlen. Bekommt der Vierbeiner hochwertiges Futter, dann ist das nicht nur gut für seine Gesundheit, sondern auch für sein Wohlbefinden und schönes, seidiges Fell.

Regelmäßige Pflege hat viele Vorteile:

  • Es stärkt die Bindung zwischen Besitzer und Hund
  • Durchblutung wird gefördert
  • Schützt vor Verfilzungen und verhindert Juckreiz durch tote Haare
  • Schnelles Erkennen von Veränderungen und Krankheiten
  • Bewundernde Blicke für den topgepflegten Vierbeiner

Durch das dicke Fell macht die Hitze dem Kreislauf des schweren Hundes sehr zu schaffen. Mehrmals die Woche muss das üppige Fell des Berner Sennenhundes gebürstet werden. (Foto: Shutterstock- Kzenon )

Berner Sennenhund & Erziehung

Eine lernwilliger aber durchaus kritische Hunderasse

Als Arbeitshund für den Bauernhof wurde der Berner Sennenhund gezüchtet. Seine angeborene Gelehrigkeit ist fest in seinem Charakter verankert. Mit seiner Intelligenz und seiner Selbstsicherheit hat er die Möglichkeit, Aufgaben, Kommandos und Befehle zu hinterfragen, wenn sie ihm nicht schlüssig erscheinen. Diese Gabe bringt ihm das ein oder andere schmackhafte Leckerli ein. Denn so hat der Hundehalter die Möglichkeit, seinen Berner Sennenhund mit liebevoller Konsequenz zu überzeugen.

Alles Wichtige zusammengefasst

  • Gelehrigkeit
  • Angeborene Führigkeit
  • Anweisungen werden durchaus auch hinterfragt
  • Selbst für Ersthundbesitzer eine machbare Aufgabe
Als Arbeitshund für den Bauernhof wurde der Berner Sennenhund gezüchtet. Seine angeborene Führigkeit und Gelehrigkeit sind fest in seinem Charakter verankert. (Foto: Shutterstock-Alex Zotov)

Als Arbeitshund für den Bauernhof wurde der Berner Sennenhund gezüchtet. Seine angeborene Führigkeit und Gelehrigkeit sind fest in seinem Charakter verankert. (Foto: Shutterstock-Alex Zotov)

Berner Sennenhund: Familienhund

Kein Hund für Chouchpotatos

Seine Charaktereigenschaften machen ihn zu einem wunderbaren Familienhund. Der Berner Sennenhund ist gutmütig, gelassen, menschenfreundlich, aber auch selbstbewusst. Die Jüngsten in der Familie können nahezu alles mit ihm anstellen, ob sie an seinen Ohren ziehen, am Fell ziehen, ihn ins Maul fassen, stupsen, kneifen, sich auf ihn setzten: Der Berner Sennenhund erträgt alles gutmütig und unbewegt.

Damit er ausgeglichen ist, sollte ausreichend Bewegung garantiert sein. Lange Spaziergänge liebt der Berner Sennenhund. Als Sahnehäubchen käme ihm dabei noch eine Wasserstelle zur Abkühlung gelegen. Hundesportarten wie Agility sind für den großen und schweren Hund ungeeignet, die Gelenke würden zu sehr belastet werden.

Das traditionelle Wagenziehen bringt allen Berner Sennenhunden sehr viel Freude. Auch über eine Ausbildung zum Rettungshund nachzudenken wäre sinnvoll. Ebenso Mantrailing und Fährtenarbeit sind ganz nach seinem Geschmack und entsprechen seinem Naturell.

Alles Wichtige zusammengefasst

  • Perfekter Familienhund der sich alles gefallen lässt
  • Wagenziehen
  • Bergrettung
  • Mantrailing
  • Fährtenarbeit
Vielen Interessenten erscheint der Kaufpreis für einen Welpen meist überteuert und überzogen. (Foto: Shutterstock-Chirtsova Natalia )

Vielen Interessenten erscheint der Kaufpreis für einen Welpen meist überteuert und überzogen. (Foto: Shutterstock-Chirtsova Natalia )

Berner Sennenhund: Herkunft der Rasse

Vom Riggisberg zum Berner Sennenhund

Ganz klar ist der Ursprung des Berner Sennhundes nicht. Vermutet werden Molosser und Mastiff-Artige Ahnen die römischen Legionen im ersten Jahrhundert vor Christus mit in die Schweizer Alpenregion gebracht haben und sich dort mit den einheimischen Hunden kreuzten. In Gräbern aus der Bronzezeit (2200 bis 800 v. Chr.) und der Eisenzeit (500 – 335 v. Chr.) hat man Hundeskelette gefunden, die diese Vermutung bestätigen.

Heute ist das Berner Oberland in der Schweiz die offizielle Heimat des Berner Sennenhundes. Der mächtige, große, gutmütige Hund wurde dort auf den Almen und Sennen zum Bewachen, Treiben und Ziehen eingesetzt. Besonders aufgefallen ist das Gasthaus Dürrbächler bei Riggisberg im Kanton Bern. Dort wurde dieser dreifarbige Sennen- und Hofhund von den Bauern oft gehalten und auch gezüchtet.

Den Berner Sennenhund als agil zu bezeichnen wäre schamlos übertrieben, trotzdem braucht er mehrere längere Spaziergänge am Tag. ( Foto: Shutterstock- Cheese78)

Den Berner Sennenhund als agil zu bezeichnen wäre schamlos übertrieben, trotzdem braucht er mehrere längere Spaziergänge am Tag. ( Foto: Shutterstock- Cheese78)

Ganz schnell hatte der Vierbeiner dann den Namen Dürrbächler. 1902 wurde der schöne, auffallende Dürrbächler dann auf einer Hundeausstellung gezeigt. Der Erfolg begann schon 1907 als der Schweizerische Dürrbach-Klub gegründet wurde, um dann aus ihm einen Rassehund zu machen. Schon 1910 war es so weit, die Berner Sennenhund Rasse war anerkannt.

Der Züricher Geologe Albert Heim (1849 – 1937) war auch ein leidenschaftlicher und berühmter Kynologe dieser Zeit. Von ihm kam der Vorschlag, den Dürrbächler in „Berner Sennenhund“ umzubenennen, damit hob man seine Verwandtschaft mit den anderen Sennhunden aus der Schweiz hervor.

Die Rassestandards des Schweizer Sennenhundes, des Appenzeller Sennenhundes, des Entlebucher Sennenhundes und des Berner Sennenhundes sind bis heute bedeutende Werke der wissenschaftlichen Lehre von Haushunden. 1955 erfolgte die Anerkennung der Rasse durch den FCI (Fédération Cynologique Internationale). Aufgenommen in der Gruppe 2, Pinscher und Schnauzer – Molosser – Schweizer Sennenhunde und andere Rassen.

Alles Wichtige zusammengefasst

  • Vermutlicher Vorfahre Molosser und Mastiff-Artige Hunde
  • Italienische Soldaten brachten ihn in die Alpenregion
  • Verpaarung mit Alpenhunden
  • Dürrbächler war sein erster Name
  • Umbenennung in Berner Sennenhund von Albert Hein
  • Anerkannte Rasse 1910

Berner Sennenhund für wen geeignet?

Bauernhund und Hund vom Land

Der Berner Sennenhund ist große Räume und Flächen gewöhnt. Deshalb ist es undenkbar, den Berner Sennenhund in einer Stadtwohnung ohne Garten zu halten, das wäre nicht artgerecht. Treppensteigen ist für den schweren Körper auch nicht gesund. Ein geräumiges Haus mit großem Garten, damit der Berner Sennenhund ausreichend Platz hat, wäre ideal. Den Berner Sennenhund als agil zu bezeichnen wäre übertrieben, trotzdem braucht er mehrere längere Spaziergänge am Tag.

Als Hütehund war seine Intelligenz gefragt, diese muss unbedingt gefordert und gefördert werden. Die Ausbildung zum Rettungshund wäre eine Möglichkeit. Zughundesport oder auch Fährtenarbeit wären weitere Möglichkeiten. Für die Fellpflege muss man sich ausreichend Zeit nehmen. Überall werden seine Haare zu finden sein, wenn der Fellwechsel ansteht. Für Menschen mit Hundehaarallergie könnte das ein Problem werden.

Er ist nicht gerne allein. Deshalb eignet er sich prima für Familien mit Kindern. Durch seine ruhige und ausgeglichene Art kann ihn nichts so schnell aus der Ruhe bringen. Wenn man alleinstehend ist, sollte man sich im Vorfeld schon Gedanken machen, wer im Notfall für den Hund sorgen könnte.

Auch für Ersthundebesitzer braucht man keine Angst oder Sorge vor der Erziehung des Berner Sennenhund zu haben. Er gilt als einfach zu erziehen und zu führen.

Alles Wichtige zusammengefasst

  • Kein Hund für die Stadt
  • Benötigt ausreichend Platz
  • Lange Spaziergänge
  • Intelligente Beschäftigung ist wichtig
  • Fellpflege ist zeitaufwändig
  • Tierhaarallergie vorhanden?
  • Menschenbezogener Familienhund
Ohne Diskussion der Berner Sennenhund ist ein großer Hund. Ausreichend Platz sowohl drinnen als auch draußen ist wichtig und so kann er artgerecht gehalten werden. (Foto: Shutterstock-_Canon Boy )

Ohne Diskussion der Berner Sennenhund ist ein großer Hund. Ausreichend Platz sowohl drinnen als auch draußen ist wichtig und so kann er artgerecht gehalten werden. (Foto: Shutterstock-_Canon Boy )

Berner Sennenhund: Gesundheit & Erbkrankheiten

Unseriöse Züchter achten nicht auf artgerechte Haltung

Durch unseriöse Züchter wurde der Berner Sennenhund mit viel Inzucht gezüchtet, daher steht heute ein nur eingeschränkter Genpool zur Verfügung. Die Folgen davon ist aller Wahrscheinlichkeit nach Krankheiten wie Nierenprobleme und Gelenkerkrankungen, Ellenbogen- und Hüftgelenksdysplasie können vermehrt auftreten. Leider kommen beim Berner Sennenhund auch vermehrt Krebserkrankungen vor.

Deshalb ist es so wichtig, darauf zu achten, dass sich nur gesunde Eltern und Ahnen sich verpaaren. Seriöse Züchter achten sehr auf die Eigenschaften der Eltern, bevor sie die Hunde verpaaren. Durch das dicke Fell macht die Hitze dem Kreislauf des schweren Hundes sehr zu schaffen. Mehrmals die Woche muss das üppige Fell des Berner Sennenhundes gebürstet werden. Damit beugt man Verfilzungen vor und erhält den Glanz des Haarkleides.

Alles Wichtige zusammengefasst

  • Vermehrt Erbkrankheiten
  • Vermehrt Gelenkserkrankungen
  • Vermehrt Krebserkrankungen
  • Aufwändige Fellpflege

Mischling

Der Berner Sennenhund gehört zu den Hunden mit unglaublich vielen positiven Charaktereigenschaften, die gerne gemixt und an andere Hunderassen weitergegeben werden sollen. Die beliebtesten sind der Berner Sennenhund x Labrador Retriever, Berner Sennenhund x Bernhardiner, Berner Sennenhund x Schäferhund, Berner Sennenhund x Hovawart, Berner Sennenhund x Golden Retriever und es gibt noch einige mehr.

FAQ

Wieviel Bewegung braucht ein Berner Sennenhund?

Mehrere längere Spaziergänge über den Tag verteilt sollte man einplanen.

Wieviel Pflege braucht das Fell eines Berner Sennenhund?

Sehr pflegeintensiv ist das Fell des Berner Sennenhundes, mehrmals die Woche muss es gebürstet werden, damit es nicht verfilzt.

Wie alt wird ein Berner Sennenhund?

Wie bei den meisten großen Hunderassen liegt die Lebenserwartung zwischen 7 und 10 Jahren.

Sind Berner Sennehunde Familienhunde?

Berner Sennenhunde haben eine ausgeglichene und ruhige Art und sind deshalb prima für Familien mit Kindern geeignet.

Lassen Sie eine Antwort hier