Die Australian Shepherd ist auch als Aussie bekannt. Mit seiner hohen Intelligenz wurde der Hund ursprünglich als Hüte- und Treibhund gezüchtet. Als echtes Arbeitstier braucht der Australian Shepherd regelmäßige Aufgaben mit hohem Anspruch. Andernfalls kann der Aussie verhaltensauffällig werden. Das vielfältige Fellkleid, sowie die unterschiedlichen Augenfarben sind charakteristisch für den Aussie.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Australian Shepherd Aussehen
Ein Hund mit vielen Fellfarben
Der Australian Shepherd liegt was seine Körpergröße angeht im Mittelfeld. Dank seines wohlproportionierten und kräftigen Körperbaus wirkt er sehr elegant. Der Australian Shepherd besitzt einen relativ kleinen Kopf mit ausgeprägtem Stop. Als kleine Dreiecke sind die Ohren des Aussie hoch angesetzt und hängen seitlich herunter.
Sein Ohrenspiel ist sehr ausgeprägt. Je nach Situation lässt er sie nach vorne stehen oder auch nach hinten flach anliegen. Das Gebiss des Austrailian Shepherd ist kräftig und sein Fang griffig. Im Gegensatz zu anderen Rassen sind rosa Flecken auf der Nase nicht typisch, sie ist eher schwarz oder braun.
Während in Europa die Rute des Aussies eher lang gezüchtet wird, bevorzugt man in den USA die „natural bobtail“ Rute. Diese ist eher kurz und stummelig. Durch Zucht ist dieses Ergebnis zu erzielen. Dennoch wird die Rute häufig auch kopiert, was in Europa verboten ist.
Der Australian besitzt ein mittellanges Fell, das von seinem Körper bis unter den Bauch herunterfällt. Dazu kommt eine buschige Rute und bei Rüden ein üppiger Fellkragen und eine stark fellige Brust. Das lange Fell an der Rückseite der Vorderläufe wird Fell-Fahne genannt. An der Rückseite der Hinterläufe befindet sich die voluminöse Fell-Hose.
Besonders an den Australian Shepherds ist natürlich die vielfältige Farbvariation und -kombination ihres Fells und der Augen. Die Augenfarbe der Aussies reicht von braun über bernsteinfarben bis hin zu blau. Rassetypisch sind auch zwei unterschiedliche Augenfarben oder Punkte und Marmorierungen. Auch beim Fell gibt es die unterschiedlichsten Mischungen. Als Fellgrundfarben gelten schwarz, braun, blue merle und red merle. Diese werden mit insgesamt 16 Varianten und Kombinationen des Australian Sheperd Fells ergänzt.
Für den Australian Shepherd gibt es zwei Rassegrößen. Zum einen den Standard Australian Shepherd und zum anderen den Miniature American Shepherd / Miniature Australian Shephard. Der Mini Aussie wurde 2019 vom FCI (Fédération Cynologique Internationale) als „vorläufig“ eingestuft.
Je nach Geschlecht kann die Widerristhöhe des Standard Aussies zwischen 46 und 58 Zentimetern liegen. Auf die Waage bringt er zwischen 17 und 27 Kilo.
Der Mini Aussie wird je nach Geschlecht zwischen 33 und 46 Zentimetern groß und wiegt dabei etwa 9 bis 16 Kilo.
Standardisiert ist der Australian Shepherd im FCI in der Gruppe 1, Hütehunde und Treibhunde. Der Mini Aussie ist unter der FCI Standard Nummer 367 vorläufig anerkannt. In der Regel dauert die Umwandlung in eine vollständig anerkannte Rasse bei FCI zwischen 6 und 10 Jahre.
Zusammengefasst ist der Australian Shepherd
- Mittelgroßer Hund
- Wohl proportionierter Körper
- Fell- und Augenfarbe in vielen Varianten
Australian Shepherd & Charakter
Wer ist hier der Rudelführer?
Der Australian Shepherd hat durch Veranlagung einen inneren Auftrag. Er wurde als Hüte- und Treibhund gezüchtet, um auf Schafe und Rinder aufzupassen, weshalb der Hütetrieb in seinen Genen liegt. Ohne Schafe und Rinder kann diese Aufgabe von ihm auch einfach auf seine Menschen übertragen werden.
Dies sollte man beim Australian Shepherd allerdings unbedingt unterbinden. Andernfalls sehen Aussies ihre Menschen als Herde an und werden sie auch entsprechend behandeln. Dieser Umstand äußert sich dann zum Beispiel durch Zwacken ins Bein, wenn man sich wegbewegen will.
Der Australian Shepherd ist nach wie vor noch als Arbeitslinie, allerdings inzwischen auch als sogenannte Show-Linie vorhanden. Doch selbst diese Hunde strotzen weiterhin vor Energie.
Der Australian Shepherd ist ein sehr intelligenter, sensibler und ein extrem arbeitswilliger Hund. Ohne Schafherde, die der Aussie zur Aufgabe bekommt, braucht er einen sportlichen und intellektuellen Ausgleich, um ausgelastet zu sein. Die Erziehung durch den Rudelführer sollte liebevoll, aber konsequent sein. Als aufmerksame Beobachter fallen den Australian Shepherd Nachlässigkeit oder Unaufmerksamkeit sofort auf. Diese nutzt er aus oder stellt sogar die Rudelführung in Frage.
Fremden Menschen gegenüber ist der Australian Shepherd zunächst ein echter Skeptiker. Diese Eigenschaft macht ihn auch zum Wachhund. Bildet sich erst einmal ein Mensch-Hund-Team mit dem Australian Shepherd, gibt es kein Halten mehr. Ein solches Team kann im Hundesport sehr erfolgreich werden.
Der Australian Shepherd liebt es zu rennen, während er Aufgaben bearbeiten und gleich im Anschluss das nächste Kommando befolgen soll. Da die meisten Aussies sehr gute Schwimmer sind, lieben sie es auch ein paar Runden im Wasser zu drehen. Hier ist allerdings Vorsicht geboten!
Der Aussie braucht genügend Ruhezeiten, die der Mensch ihm unbedingt geben muss. Von allein würde der Shepherd niemals aufhören zu arbeiten. Als idealen Ruheort schaffen deshalb viele Aussie-Besitzer eine Hundebox an, in die sich der Hund zurückziehen kann.
Zusammengefasst ist der Charakter des Australian Shepherd
- Hütehund
- Intelligent
- Guter Beobachter
- Arbeitswillig
- Zur Ruhe „zwingen“
Australian Shepherd: Pflege
Wundervolles Fell und trotzdem pflegeleicht
Während des Fellwechsels ist tägliches bürsten nötig ansonsten reicht einmal die Woche. Wichtig ist es die losen Haare und Schmutz zu entfernen und so Verfilzungen zu vermeiden.
Ohren, Zähne, Pfoten und Krallen kontrollieren und reinigen sollte einmal pro Woche erledigt werden. Einmal pro Monat sollte gebadet werden, dabei aber unbedingt das richtige Pflegeprodukt benutzen. Dann sind Komplimente über den gepflegten Hund garantiert.
Pflege zusammengefasst
- Nur während des Fellwechsels täglich bürsten
- Ohren, Zähne, Pfoten und Krallen kontrollieren und reinigen
- richtige Pflegeprodukte benutzen
Australian Shepherd & Erziehung
Aussies sind Spätentwickler.
Der Besuch einer guten Hundeschule ist für den Australian Shepherd besonders wichtig. Die Schule sollte sich auf Aussies spezialisiert haben oder zumindest gut über die Rasse bescheid wissen. Liebevolle und konsequente Erziehung sind für alle Hunderassen anzusetzen, für den Australian Shepherd gilt dies jedoch umso mehr.
Der Aussie möchte seinem Menschen imponieren und hat großen Spaß am Lernen. Clicker-Training ist eine gute Möglichkeit Erfolge zu erzielen. Die Spätzünder sind erst mit drei bis vier Jahren ausgereift. Deshalb ist Liebe und Konsequenz in dieser Zeit besonders wichtig.
Erziehung zusammengefasst
- Liebevolle und konsequente Erziehung
- Clicker-Training
- Spätentwickler
Australian Shepherd: Familienhund
Artgerechte Auslastung ist äußerst wichtig für einen Aussie.
Der Aussie ist ein Hund mit viel Power, weitere wunderbare Eigenschaften des Australian Shepherd sind, Treue, Liebenswürdigkeit, Intelligenz und Pflichtbewusstsein. Zudem liebt er es harmonisch und herzlich, was ihn zu einem immer beliebteren Familienhund macht. Anzumerken ist, dass es besser ist, wenn die Kinder bereits ein gewisses Alter haben.
Ein ausgeglichener Shepherd muss körperlich und geistig beschäftigt werden. Ein Australian Shepherd ist nur für Hundebesitzer geeignet, die einen Großteil ihrer Freizeit aktiv mit ihm verbringen möchten. Lange Spazierhänge oder am Rad laufen reichen diesen Vierbeinern nicht.
Zusammengefasst ist der Aussie ein Familienhund
- Familienhund für größere Kinder
- Agility,
- Rally Obedience,
- Dog Dance,
- Longieren,
- Treibball oder
- Mantrailing
sind genau das richtige für ihn. Wird der Aussie nicht artgerecht ausgelastet, wird er verhaltensauffällig. Viele Aussies landen deswegen auch im Tierheim, weil ihre Besitzer mit ihnen überfordert sind.
Australian Shepherd: Herkunft der Rasse
Ein Australian, der gar nicht aus Australien kommt.
Entgegen seines Namens, stammt der Australian Shepherd überhaupt nicht aus Down-Under. Ursprünglich kommt er aus Nord- und Westamerika. Sein genauer Ursprung ist dabei nicht dokumentiert. Vermutlich haben mehrere europäische Schäferhund-Rassen aus Deutschland, Österreich, Spanien aber auch Mexiko ihren Anteil am heutigen Aussie.
Weiterhin wird vermutet, dass baskische Schafhirten und Schafzüchter aus Australien, ihre Hütehunde während der großen USA Goldräusche Mitte des 19. Jahrhunderts, mit nach Nord- und Westamerika genommen haben. Deshalb gab man den Hunden anschließend den Namen Australian Shepherd. Eine andere Theorie ist, dass die australischen Merino Schafe namensgebend waren. Diese wurden von Schafzüchtern aus Australien mit in denn Norden der USA genommen. Dort nannte man die Schafsrasse „Australian Sheps“.
Sicher ist in jedem Fall, dass sich der baskische Hütehund schnell als Rindertreiber und Rinderhüter etabliert hatte, um auf den Ranchen und Farmen in den USA zu arbeiten. In West- und Nordamerika begann man aus diesem Grund mit der gezielten Zucht des Australian Shepherds.
Bei Rodeo-Shows wurde der bunte Hund als Publikumsliebling bekannt und beliebt. 1957 gründete sich der Australian Shepherd Club of America (ASCA) und das erste Zuchtbuch der Aussies wurde eröffnet. Einen einheitlichen Rasse-Standard für den Aussie führte dann 1977 der American Kennel Club (AKC) als größter Dachverband der Rassehundezüchter in den USA ein. Zusammen mit der Fédération Cynologique Internationale (FCI ) und dem British Kennel Club (KC) bildet er gemeinsam die drei großen internationalen Dachverbände für Rasse-Standards von Hunden.
Am 4.6.1996 wurde der Australian Shepherd vom FCI als provisorische Hunderasse anerkannt. Und am 21.5.2007 endgültig als eigenständige Rasse anerkannt. Die FCI führt den Aussie in der Gruppe 1, Hüte- und Treibhunde.
Die Zucht der Mini Aussies, also der kleinen Variante der Australian Shepherds, lief dabei in den USA immer parallel mit. Erst im Mai 2019 wurde der Miniature American Shepherd als offizielle Rasse durch den Verband das Deutsche Hundewesen (VDH) anerkannt. Das Zuchtbuch für den Miniature American Shepherd führt der Club für Australian Shepherd Deutschland (CASD).
Am 4.9.2019 wurde der Miniature American Shepherd vom FCI schließlich auch als provisorische Rasse anerkannt. Auf die endgültige Anerkennung darf man wohl, wie damals bei den großen Aussies auch, um die zehn Jahre warten.
Die Herkunft des Australian Shepherd zusammengefasst
- Von australischen Einwanderern um 1840 in die USA mitgenommen
- Name leitet sich nicht vom Land Australien ab
- Als Hüte- und Treibhunde auf den Rinder- und Schafsranchen der USA eingesetzt
- Dort weitergezüchtet
- Kleine Aussies wurden parallel zu den großen Aussies gezüchtet
- 1957 Gründung des Australian Shepherd Club of America
- 1977 vom American Kennel Club als eigenständige Rasse anerkannt
- 2007 als eigenständige Rasse im FCI anerkannt
- 2019 Mini American Shepherds als provisorische Rasse vom FCI anerkannt
Für wen ist der Australian Shepherd geeignet?
Ein Hund, der einen guten Rudelführer benötigt
Der Australian Shepherd ist für Ersthundebesitzer nicht geeignet. Man benötigt für den sensiblen Australian Shepherd ausreichend Zeit. Noch wichtiger ist jedoch ein ausgereifter, gradliniger Charakter, der sich mit Hütehunden auskennt. Andernfalls läuft man Gefahr, dass einem der Aussie auf der Nase herumtanzt. Das ist weder für den Hund noch für den Menschen besonders gut.
Der Australian Shepherd ist ein echter Naturbursche. Er ist also der ideale Begleiter für Menschen, die sich gerne viel draußen in der Natur aufhalten. Die Fitness ist ebenfalls ein wichtiges Kriterium. Agility oder Dog Dance sind wie viele andere aktive Hundesportarten für den arbeitswilligen Hund ideal. Auch geistig möchte der Australian Shepherd herausgefordert werden.
Für den Hund ist ein Haus mit Garten einer Etagenwohnung unbedingt vorzuziehen. Völlig fehl am Platz wäre er in einer Betonwüste.
Die Familientauglichkeit des Australian Shepherds ist sehr umstritten. Bei unzureichender oder falscher Erziehung kann der Hütetrieb für die ganze Familie zu einem großen Problem werden.
Zusammengefasst für wen ist der Australian Shepherd geeignet
- Nicht als Ersthund geeignet
- Braucht körperliche und geistige Auslastung
- Als Familienhund umstritten
- Besser Haus mit Garten als Etagenwohnung
Australian Shepherd: Gesundheit & Erbkrankheiten
Wer bei einem seriösen Züchter kauft, minimiert erbliche Schäden.
Selbst der als robust geltende Australian Shepherd hat mittlerweile einige rassetypische Erbkrankheiten. Diese sind auf unkontrolliertes Vermehren unseriöser Züchter zurückzuführen. Hierunter fallen Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED) und Epilepsie. Auch die Augenkrankheiten Progressive Retina Atrophy (PRA) und Hereditärer Katarakt (HC) sind leider öfter auszumachen.
Der Aussie kann auch unter dem sogenannten MDR1-Defekt leiden, der dazu führt, dass der Hund überempfindlich auf verschiedene Arzneistoffe reagiert. Merle Aussies dürfen keinesfalls verpaart werden. Ihre Welpen erkranken häufig an Taubheit und/oder Blindheit.
Das Fell des Australian Shepherds reinigt sich weitestgehend selbst. Der Dreck fällt früher oder später von allein heraus. Dennoch sollte das Fell am besten täglich wegen der Unterwolle gebürstet werden. Geschert werden sollte das zweischichte Fell in keinem Fall. Dadurch geht die Haarstruktur kaputt und beim Nachwachsen verfilzt das Fell. Ohren, Augen und Krallen sollten regelmäßig kontrolliert werden.
Gesundheit & Erbkrankheiten des Australian Shepherd zusammengefasst
- Hüftgelenksdysplasie (HD)
- Ellbogendysplasie (ED)
- Epilepsie
- Progressive Retina Atrophy (PRA)
- Hereditärer Katarakt (HC)
- MDR1-Defekt
- Regelmäßige Fellpflege
- Auf keinen Fall das Fell scheren
Mischling
Beim Australian Shepherd Mischling kommt es nicht selten vor, dass er aus mehr als einer weiteren Hunderasse entstammt.
Die beliebtesten Mischlinge des Australian Shepherd sind
- Australian Shepherd mit Husky Mix
- Sennenhund Australian Shepherd Mix
- Australian Shepherd Schäferhund Mix
- Golden Retriever Australian Shepherd Mix
FAQ
Ist der Australian Shepherd als Ersthund geeignet?
Ersthundebesitzer könnten mit einem Aussie sehr schnell überfordert sein. Hunderassen wie zum Beispiel ein Golden Retriever sind für Ersthundebesitzer wesentlich empfehlenswerter.
Ist ein Australian Shepherd ein Familienhund?
In diesem Punkt scheiden sich leider die Geister. Durch den Hütetrieb und die artgerechte Auslastung eines Aussies können in der Familie schnell Probleme entstehen. Letzten Endes kommt es allerdings darauf an, wie ausgelastet der Hund durch Aktivitäten ist und wie gut die Erziehung geklappt hat.
Kommen Australian Shepherd aus Australien?
Nein. Die Hunde wurden zwar von australischen Schafszüchtern nach Nord- und Westamerika mitgenommen. Aber die richtige Zucht fand erst in den USA statt.
Welche Krankheiten hat der Australian Shepherd?
Mittlerweile leiden Aussies dank unseriöser Züchter immer häufiger an Erbkrankheiten wie: Hüftgelenksdysplasie (HD), Ellbogendysplasie (ED), Epilepsie, Progressive Retina Atrophy (PRA), Hereditärer Katarakt (HC). Dazu kommt noch die besondere Krankheit des MDR1-Defekts.
Wie laste ich einen Australian Shepherd richtig aus?
Hierzu gibt es unterschiedliche Hundesportarten für den Australian Shepherd. Agility, Rally Obedience, Dog Dance, Longieren, Treibball oder Mantrailing sind ideal geeignet für den Vierbeiner.