Insekten im Hundenapf: Viele gute Gründe für Insektenfutter als Basisfuttermittel

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Hunde brauchen unbedingt Fleisch? Das ist Experten zufolge zu kurz gedacht, denn sie brauchen neben tierischen Proteinen vor allem die richtige Zusammensetzung ihres Futters. Insektenfutter scheint dabei das Nonplusultra zu sein.

Insektenfutter für Hunde: Vorurteile sind nicht haltbar

Früher einmal bekamen die Hunde das, was am Tisch von Herrchen und Frauchen übrig blieb. Dann schlug die Stunde von Nass- und Trockenfutter. Bis dahin machten sich die wenigsten Hundehalter ernsthafte Gedanken über die Ernährung ihrer Vierbeiner.

Danach kam das Barfen, das auf rohes Fleisch und Gemüseanteile setzte. Doch das ist noch nicht das Ende der Fahnenstange, denn die artgerechte Hundeernährung kann noch optimiert werden. Insektenfutter wird neuerdings als Nonplusultra angepriesen – zu recht, sagen die Futterexperten.

Mittlerweile können Hundehalter hochwertiges Insektenfutter bestellen und ganz bequem nach Hause liefern lassen. Damit ist die Fütterung genauso einfach wie immer, gleichzeitig aber noch hochwertiger möglich.

Insekten bieten all die Nährstoffe, die ein Hund braucht, und sind als Proteinlieferanten in vielen Ländern der Welt auch bei Menschen sehr beliebt. ( Foto: Adobe Stock - DoraZett )

Insekten bieten all die Nährstoffe, die ein Hund braucht, und sind als Proteinlieferanten in vielen Ländern der Welt auch bei Menschen sehr beliebt. ( Foto: Adobe Stock – DoraZett )

Der Hund braucht unbedingt Fleisch im Napf?

Es mag richtig sein, dass Wölfe als Vorfahren unserer heutigen Hunde vor allem Fleisch verzehrten. Doch die Verdauung des Hundes ist nicht mit der des Wolfes gleichzusetzen, im Laufe der Evolution haben sich hier Unterschiede herausgebildet. Gleichzeitig frisst der Wolf natürlich das, was er leicht fangen kann und nicht zwingend das, was aus ernährungsphysiologischer Sicht sinnvoll ist.

Kein Wolf würde über eine Wiese springen und Insekten fangen. Bis er diese in der nötigen Menge erjagt hätte, wäre er wohl verhungert. Der Hund aber profitiert von der Fütterung durch den Menschen, der in der Lage ist, Insekten zu züchten und somit die nötige Menge bereitzustellen.

Insekten bieten all die Nährstoffe, die ein Hund braucht, und sind als Proteinlieferanten in vielen Ländern der Welt auch bei Menschen sehr beliebt. Warum dann nicht bei Hunden? Nur, weil sich der Halter vor Mehlwürmern und Soldatenfliegen ekelt, müssen diese nicht schlecht für das Tier sein. Die Larven vieler Insekten sind eine ausgezeichnete Proteinquelle für den Hund und enthalten alle nötigen Aminosäuren.

Interessant: Mittlerweile reagieren viele Hunde auf die tierischen Proteine, die normalerweise in ihrem Futter enthalten sind, allergisch. Ein verstärktes Einwirken von Umweltgiften könnte die Ursache für das überschießende Immunsystem sein. Daran kann der Halter nichts ändern, doch er kann die passende Ernährung für Futtersensibelchen bereitstellen. Und genau die wird über das Insektenfutter geboten, auf das Allergikerhunde nur höchst selten reagieren.

Nicht alle Insekten dürfen zu Hundefutter verarbeitet werden. ( Foto: Adobe Stock - Nito )

Nicht alle Insekten dürfen zu Hundefutter verarbeitet werden. ( Foto: Adobe Stock – Nito )

Insektenfutter aus Sicht von Umwelt- und Naturschutz

Dass in der Tierzucht riesige Mengen an Abfall anfallen, die nicht einmal mehr für Tierfutter taugen, ist hinlänglich bekannt. Gleichzeitig entstehen in der Rinderhaltung große Mengen an Methan und CO2, die erwiesenermaßen klimaschädlich sind. Bei der Zucht von Insekten ist das nicht der Fall.

Zudem wird mit Insekten die Kreislaufwirtschaft unterstützt, denn die Larven werden mit Resten von Obst und Gemüse aus der Lebensmittelproduktion gefüttert. Somit entstehen weit weniger Produkte, die am Ende entsorgt werden müssen. Sie werden einfach aufgefressen und kommen dem Wachstum der Insekten, die wiederum als Hundefutter dienen, zugute.

Damit braucht sich auch kein Hundehalter Sorgen darüber zu machen, dass Insekten normalerweise auch Kot fressen und damit die Reste desselben im Napf des vierbeinigen Familienmitglieds landen könnten. In der Insektenzucht wird natürlich kein Kot verfüttert.

Verwendete Insektenarten und gute Gründe für die Gabe von Insektenfutter

Viele Hundehalter sind skeptisch und sind nicht der Meinung, dass ihr Hund Insektenfutter überhaupt fressen würde. Hier werden die Tiere allzu sehr vermenschlicht, denn diese haben kein Problem damit, Larven von Würmern und Fliegen zu fressen. Es kommt vielmehr auf die Zubereitung an, die dafür sorgt, dass das Futter dem Hund auch schmeckt. Einige Hundehalter kennen auch Tiere, die selbst Stubenfliegen, Spinnen und Würmer fangen, wenn sie direkt mit diesen konfrontiert werden – und die diese Krabbler einfach auffressen.

Die Hunde wissen, was gut ist, denn in den Insekten sind viele ungesättigte Fettsäuren, Mikronährstoffe und Proteine enthalten. Diese Stoffe sind für den Stoffwechsel des Hundes tatsächlich sehr förderlich und keinesfalls schädlich, wie der menschliche Insektenphobiker gern annimmt.

Die Proteine, die über Insektenfutter dem Hund zugeführt werden, sind in hoher Dichte vorhanden. ( Foto: Adobe Stock - gordzam )

Die Proteine, die über Insektenfutter dem Hund zugeführt werden, sind in hoher Dichte vorhanden. ( Foto: Adobe Stock – gordzam )

Diese Insekten werden für Hundefutter verwendet

Nicht alle Insekten dürfen zu Hundefutter verarbeitet werden. Welche genau in den Napf kommen dürfen, ist in der Novel-Food-Verordnung geregelt, der Verordnung über neuartige Lebensmittel, die EU-weit gilt. Unterschieden wird dabei zwischen Speiseinsekten für den Menschen und Futterinsekten für den Hund.

Für Tiernahrung sind aktuell diese Insekten zugelassen:

  • Heuschrecken
  • Heimchen
  • Schwarze Soldatenfliege
  • Mehlwürmer

Damit muss kein Hundehalter befürchten, dass sich Stubenfliege, Kartoffelkäfer oder Spinne im Hundenapf wiederfinden, sondern es dürfen tatsächlich nur die eben genannten Insekten verarbeitet werden. Heuschrecken werden übrigens nicht besonders gern genutzt, weil ihr Panzer aus Chitin und damit sehr hart ist. Das erschwert die Verarbeitung der Heuschrecken enorm.

Die Aufzucht der für das Futter nötigen Insekten ist für die Hersteller kostengünstig und damit deutlich wirtschaftlicher. ( Foto: Adobe Stock -  keliwa1a )

Die Aufzucht der für das Futter nötigen Insekten ist für die Hersteller kostengünstig und damit deutlich wirtschaftlicher. ( Foto: Adobe Stock – keliwa1a )

Insektenfutter? Na klar, aus diesen Gründen!

Die Inhaltsstoffe überzeugen ebenso wie die leichte Fütterung des Insektenfutters, das wie handelsübliches Trockenfutter gegeben werden kann. Warum Insekten als Hundefutter sehr gut geeignet sind, wird auch durch die folgenden Vorteile bzw.

Gründe für die Fütterung deutlich:

  • Ein Futter für Allergiker

    Hundehalter, die einen futtersensiblen Hund daheim haben, kennen das Problem: Bello kratzt sich die Schnauze blutig, das Fell wird schuppig und fällt teilweise aus, der Hund kämpft ständig mit Durchfall. Viele Beschwerden entstehen durch Futterbestandteile, die der Hund nicht verträgt bzw. auf die er allergisch reagiert. Mit Insektenfutter ist dieses Problem Vergangenheit, denn die enthaltenen Proteine haben nur ein ganz geringes Allergiepotenzial.

  • Ein Futter für die Umwelt

    Der Klimaschutz wird derzeit großgeschrieben und betrifft alle Menschen. Auch die Hundehalter! Normales Hundefutter ist weder in der Produktion noch in der Verarbeitung wirklich als nachhaltig zu bezeichnen, zumal von den gezüchteten Rindern nicht einmal die Hälfte des Tierkörpers für die Futterproduktion verwendet werden kann. Insekten werden klimaschonend gezüchtet und benötigen kaum Wasser für ihre Aufzucht. Auch Treibhausgase stoßen sie nur im verschwindend geringen Prozentsatz aus. Zugleich beträgt der Anteil des Insekts, der für das Futter verwendet werden kann, 100 Prozent.

  • Hohe Nährstoffdichte

    Die Proteine, die über Insektenfutter dem Hund zugeführt werden, sind in hoher Dichte vorhanden. Insektenfutter für Hunde wird mit weiteren Bestandteilen angereichert, dazu zählen unter anderem Obst und Gemüse. Der Hund bekommt damit alles, was er braucht. Es ist nicht nötig, große Mengen zu füttern, damit die Nährstoffe in ausreichender Menge zugeführt werden.

  • Kostengünstigere Aufzucht von Insekten

    Die Aufzucht der für das Futter nötigen Insekten ist für die Hersteller kostengünstig und damit deutlich wirtschaftlicher. Die Tiere brauchen keine großen Weiden oder Ställe, müssen nicht mit Antibiotika behandelt werden und benötigen auch kein Kraftfutter. Sie werden mit den Abfällen aus der Lebensmittelproduktion versorgt und sind damit ein wichtiger Bestandteil des Stoffkreislaufs. Der Verzicht auf Zusatzstoffe wiederum sorgt dafür, dass auch weniger von diesen Stoffen im Hund ankommen. Er würde Anteile bestimmter Medikamente oder Futtermittel immer mitfressen, wenn das Rind, das für sein Futter verarbeitet wurde, damit behandelt worden wäre. Da eine solche Behandlung bei Insekten aber gar nicht erst anfällt, muss auch der Hundekörper nicht mit derartigen Substanzen klarkommen.

  • Artgerechte Haltung der Futtertiere

    Die zu Recht verpönte Massentierhaltung ist alles andere als artgerecht. Die Tiere haben meist zu wenig Platz, kaum oder gar keinen Auslauf und damit auch keine Lebensqualität. Bei Insekten ist das anders. Sie leben zwar auch auf engstem Raum zusammen, doch sie leben auch in der freien Wildbahn auf diese Weise. Ein Mehlwurm muss nicht allein gehalten werden, braucht keine Weide und kein weiches Lager aus Stroh oder Holzspänen. Dennoch sollten seriöse Insektenzüchter darauf achten, dass die Zuchtboxen ausreichend groß sind, damit sich die Insekten nach Belieben verteilen können.

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