Die zweite Nassfutter-Sorte für Hunde mit Futtermittelunverträglichkeit, die wir testen, ist das glutenfreie RINTI Sensible. 100% Huhn im Fleischanteil, somit nur 1 tierisches Protein und Kartoffel verspricht die Verpackung.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Zusammensetzung RINTI Sensible Huhn + Kartoffel
58 % Huhn (Muskelfleisch, Magen, Herz, Leber), 7 % Kartoffel, Mineralstoffe.
Zusatzstoffe:
Ernährungsphysiologische Zusatzstoffe/KG: Vitamin D3: 200 I.E., Vitamin E:20 mg, Zink (als Zinkoxid): 13 mg.
Analytische Bestandteile
Rohprotein 9,0%, Fettgehalt 6,0%, Rohfaser 0,5%, Rohasche 2,5%, Feuchtegehalt 80,0%
Inhaltsstoffe vom RINTI Sensible Huhn + Kartoffel Nassfutter
Es sind ausschließlich Huhn und Kartoffel als verwendete Inhaltsstoffe angegeben. Weitere Getreide- oder Kohlenhydratsorten sind nicht aufgeführt. 58% Huhn bestehen aus Muskelfleisch, Magen, Herz und Leber. Merkwürdig finde ich, dass man mit den Prozentangaben auf insgesamt 65% kommt.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die restlichen 35% aus Mineralstoffen bestehen. Was ist also noch in der Dose? Mineralstoffe können ja nicht mehr als 7 % sein, wegen der absteigenden Reihenfolge der Deklaration. Die restlichen % sind höchstwahrscheinlich Wasser, das ist schön billig und muss als „Produktionshilfstoff“ nicht deklariert, wohl aber mit bezahlt werden…
Tagesbedarf beim RINTI Sensible Huhn + Kartoffel Nassfutter
Für einen 20 Kilogramm Hund wird ein Tagesbedarf von 2,5 Dosen – also 1000 Gramm empfohlen. Somit würde ich für Maika 2 Dosen am Tag benötigen, also 800 Gramm. Wenn ich das mit PLATINUM vergleiche, so brauche ich für Maika fast die doppelte Tagesration.
Rinti Sensible Huhn + Kartoffel hat einen Kilopreis von 3,00 €. Das ergibt monatliche Kosten bei der angegebenen Tagesmenge von 73,20 €. Somit würde die Fütterung mit RINTI Sensible Huhn+ Kartoffel täglich 2,40 € kosten. Also auch beim Preis komme ich mit dem PLATINUM Pure Fish Nassfutter deutlich günstiger und spare täglich 0,62 €. Das sind im Monat 19,82 € und im Jahr immerhin ganze 237,84 € gespart gegenüber RINTI.
Wie läuft die Diagnose auf Futtermittelunverträglichkeit beim Tierarzt ab?
Ist die Haut des Hundes betroffen, so wird der Tierarzt verschiedene Hautproben nehmen. Mit Diagnosemethoden zur Infektionsermittlung, den sog. Abklatschzytologien, überprüft der Tierarzt ob Hefepilze oder Bakterien vorliegen. Sollte dies der Fall sein, werden diese erst einmal behandelt. Wenn der Hund nach Abschluss der Behandlung immer noch Juckreiz und gerötete Haut hat, kommen noch Parasiten in Frage oder Allergien.
Als nächstes wird der Tierarzt Parasiten ausschließen. Wenn auch das nicht die Ursache ist, liegt eine Allergie vor. Nun gilt es herauszufinden, worauf der Hund allergisch reagiert. Wenn die Symptome beim Hund das ganze Jahr bestehen, dann wird auf eine Futtermittelallergie getestet. Dazu wird eine Ausschlussdiät bzw. Eliminationsdiät durchgeführt. Umweltallergien treten ähnlich wie beim Menschen meist nur zu bestimmten Jahreszeiten auf.
Ausschlussdiät bzw. Eliminationsdiät richtig durchführen
Diese Diät sollte immer in Abstimmung mit einem Tierarzt durchgeführt werden. Auch sollte unbedingt einen Zeitraum von 8 – 10 Wochen eingehalten werden, um realistische Ergebnisse zu erhalten. Sehr wichtig ist, dass das richtige Futter für den Hund ausgewählt wird. Der Hund darf ausschließlich Inhaltsstoffe erhalten, auf die er nicht allergisch reagieren kann.
Eine Methode ist, dem Hund nur Inhaltsstoffe zu füttern, die er zuvor noch nicht gefressen hat. Die andere Methode ist die Fütterung mit hydrolisiertem Diätfutter. Im Test „Royal Canin Hypoallergenic – hydrolisierte Hundenahrung für echte Futtermittelallergiker“ gehen wir detailliert darauf ein, was hydrolisiertes Futter überhaupt ist.
Alternativ können Hundebesitzer auch selbst die Nahrung für ihren Hund kochen. Wenn das richtig gemacht wird, kann man so sehr gute Ergebnisse erzielen. Selbst zu kochen ist aufwendig, aber im Futter sind so keine Konservierungsstoffe enthalten.
Ein ganz wichtiger Faktor ist aber, vor allem auch die Konsequenz des Hundehalters. Denn bereits kleinste Mengen können Symptome auslösen. Auch wenn der Hund noch so bettelt, Leckerlies, die er vor der Behandlung gerne gefressen hat, sind tabu. Man muss also sehr genau darauf achten, was der Hund frisst. Nicht nur die Mahlzeiten, auch die Leckerlies zwischendurch oder beim Training müssen angepasst werden. Bei Mehrhundehaltung empfiehlt sich die strikte Trennung beim Fressen oder – um es einfacher zu gestalten – eine Diät für alle Hunde.
Der Tierarzt sollte sich gut mit dem Thema auskennen, entweder viel Erfahrung haben oder aber im Gebiet Haut spezialisiert sein. Während der 8 bis 10 Wochen können immer wieder neue Symptome auftreten, die dann durchaus auch parasitären Ursprunges oder ein Pilzbefall sein können.
Eine richtig angewendete Ausschlussdiät führt bei einer Futtermittelunverträglichkeit zur vollständigen Genesung des Hundes. Nach Ablauf der 10 Wochen kann man nach und nach Inhaltsstoffe (zum Beispiel andere Fleischsorten) hinzufüttern, um zu sehen, ob eine Reaktion erzeugt wird. So wird der Speiseplan wieder etwas erweitert und man kann sicherstellen, auf welche Stoffe der Hund reagiert.
Maika testet RINTI Sensible Huhn + Kartoffel
Der Geruch dieser Nassfutter-Sorte ist ebenfalls angenehm und riecht nach gekochtem Hühnerfleisch. Auch hier sind die Kartoffelstückchen gut zu erkennen. Maika schmeckt auch dieses Futter sehr gut. Allerdings lässt sie einen kleinen Rest im Napf. Wahrscheinlich hat sie ihren gnädigen Tag und erbarmt sich der neugierigen Hunde, die daneben stehen und leer ausgehen würden. Die Freude ist groß und der Napf ganz schnell geleert.
Wie verträgt Maika RINTI Sensible Huhn + Kartoffel?
Auch dieses Nassfutter verträgt Maika sehr gut. Sie zeigt keine der üblichen Anzeichen, wie Blähungen oder gar Durchfall oder Verstopfung. Auch im weiteren Verlauf des Tests ändert sich das nicht. Ihr Fell bleibt weiterhin glänzend, sie bekommt auch keinen Juckreiz, oder andere Symptome.
Fazit
Von der Verträglichkeit her kann ich dieses Nassfutter empfehlen. Es gibt aber auch Minuspunkte. Einerseits die deutliche Mehrmenge im Tagesbedarf, die dadurch auch das Preis- Leistungs- Verhältnis enorm verschlechtert. Und andererseits die ungenaue Deklaration. Ich weiß nicht genau, was noch in der Dose ist. Außerdem habe ich mir mal ausgerechnet, was da an Müllmenge zusammenkommt. Bei 2 Dosen am Tag ist ja nur davon schon bei mir regelmäßig der Mülleimer voll.
Beide Punkte – aber vor allem der erste – lassen mich eindeutig zu PLATINUM Pure Fish tendieren. Denn dort ist das Preis- Leistungs- Verhältnis bis jetzt unschlagbar. Der dritte Nassfuttertest „Terra Canis Hypoallergen – Nassfutter für Hunde mit Unverträglichkeiten und Allergien“ wird zeigen, wer am Ende der Favorit ist.
Hier die anderen Testberichte der Allergiker-Futtersorten:
Fazit
Ein spannender zweiter Testbericht für Vierbeiner, die an einer Unverträglichkeit auf Futter leiden. Mit zum Teil positiven aber auch gemischten Gefühlen, was das RINTI-Erzeugnis angeht. Es ist natürlich erfreulich, dass der empfindlichen Maika das Produkt schmeckt und, fast noch wichtiger, dass sie es auch gut verträgt, ohne unter den bekannten Symptomen wie Blähung oder Verstopfung zu leiden.
Die Zutaten selbst sind natürlich grundsätzlich positiver zu bewerten als bei vielen herkömmlichen Produkten, da sie zum Beispiel kein Getreide, sondern die im Allgemeinen gut verträglichen Kartoffeln enthalten. Aber es handelt sich ja auch um eine Art Spezialfutter für empfindliche Hunde, die zu Futtermittelunverträglichkeit neigen. Die Deklaration könnte freilich etwas genauer sein, aber zumindest besteht das Produkt wohl nur aus Kartoffel und Huhn, ein größerer Rest wäre dann Wasser.
Negativ, wie schon erwähnt, erscheint bei diesem Produkt das Preis/Leistungsverhältnis, weil man im Gegensatz zum PLATINUM-Erzeugnis fast die doppelte Portion verfüttern muss, bevor die Tiere ihr benötigtes Futter bekommen haben. Das ist alleine von den Kosten her negativ, aber auch die großen Dosen verursachen natürlich Abfall. Insgesamt handelt es sich also um ein vergleichbar teures aber doch vernünftiges Produkt. Auch der Riechtest wurde bestanden, das Futter verströmt einen frischen Geruch nach gekochtem Hühnerfleisch.
So soll es sein für den Hundebesitzer. Vielen Hunden ist das egal, Hauptsache es gibt was zu fressen. Wessen Tier aber empfindlich auf gewöhnliches Hundefutter mit dem üblichen hohen Getreideanteil reagiert, kann dieses Produkt mit ruhigem Gewissen einmal testen. Ein Test ist sowieso ein sinnvoller Ratschlag für Halter mit ihren Sorgenkindern, was das Futter angeht. Da immer mehr Hunde allergisch auf bestimmte Sorten reagieren, muss der Besitzer einfach herausfinden, was dem Tier gefällt und was es gut verträgt.
Bildnachweis: © alle schwarzer.de
1 Kommentar
Pingback: Terra Canis Hypoallergen: Nassfutter für Hunde mit Unverträglichkeiten und Allergien - Hundebibel