Sich einen Hund anzuschaffen, muss wohl überlegt sein. Nicht aus einer Laune heraus sollte ein Tier ausgewählt werden. Vielmehr sollte im Vorfeld sorgfältig darüber nachgedacht werden, welche Folgen und Verantwortung auf einen zukommen. Ein Haustier ist ein lebendiges Wesen und braucht viel Zuneigung und Aufmerksamkeit.
Inhaltsverzeichnis: Das erwartet Sie in diesem Artikel
Einsteigertipps für Neuhundebesitzer
Zunächst müssen einige Grundvoraussetzungen erfüllt werden. Bevor es zur Entscheidung kommt, welche Rasse es werden soll, müssen noch einige Vorüberlegungen gemacht werden. Die ganze Familie muss natürlich damit einverstanden sein, einen Hund aufzunehmen. Gründe die dagegen sprechen würden, wären eventuelle Allergien oder die Angst vor Hunden.
Auch sollten im Voraus folgende Faktoren in die Entscheidungsfindung einbezogen werden:
Wohnumfeld
Jeder Hund braucht ein passendes Umfeld. Wird eine Mietwohnung in der Stadt bewohnt, muss vor der Anschaffung eine schriftliche Genehmigung des Vermieters vorliegen. Im Gegensatz zur Kleintierhaltung kann der Vermieter die Haltung eines Hundes verbieten.
Zudem ist nicht jede Rasse für die Haltung in einer Stadtwohnung geeignet. Hunde, die nur schwer vom Kläffen oder Bellen abzubringen sind, stören eventuell die Nachbarn. Liegt die Wohnung auf dem Land oder man ist eher der sportbegeisterte Outdoor-Typ, der viel Zeit in der Natur verbringt, sollte der Hund bewegungsfreudig und ausdauernd sein.
Rudeltier
Hunde sind Rudeltiere. Daher brauchen sie zum einen viel Gesellschaft und zum anderen eine feste Rangordnung. Dementsprechend ist es nicht ratsam, sich einen Hund anzuschaffen, wenn die Berufstätigkeit dazu führt, dass der Hund die längste Zeit des Tages alleine zu Hause wäre. Für Halbtagsbeschäftigte oder Menschen, die nicht jeden Tag arbeiten, ist alternativ die Haltung von zwei Hunden möglich.
Kosten
Egal welches Tier gehalten wird, es kostet Geld. Die Kosten für die Hundehaltung sind abhängig von der Rasse, Größe und seiner Gesundheit. Soll es eine gezüchtete Hunderasse sein, ist die Anschaffung sehr teuer. Dazu kommen die monatlichen und jährlichen Kosten wie Nahrung, Hundesteuer, Versicherung, Grundausstattung, Tierarztrechnungen und Hundeschule.
Bedürfnisse
Jeder Hund, ob groß oder klein, muss mindestens dreimal am Tag raus. Und das bei jeden Wetterverhältnissen. Dies muss einem bewusst sein, bevor ein Hund angeschafft wird. Das tägliche Leben verändert sich grundlegend mit einem Tier. Der Hund braucht feste Zeiten für das tägliche Gassigehen. Viele Hunderassen sind als Jagd- oder Hütehunde gezüchtet worden und haben daher besondere Ansprüche. In der Hundeschule wird vermittelt, wie mit solchen Hunden umgegangen werden muss, um mit dem natürlichen Trieb umgehen zu können und dem Tier das zu bieten, was es braucht.
Verantwortung
Auch bei besonderen Situationen endet die Verantwortung nicht. In der Urlaubszeit möchte auch der Hund versorgt werden. Daher ist im Vorfeld zu klären, ob sich jemand während der Abwesenheit um das Tier kümmern kann oder ob es vorübergehend in eine Tierpension gegeben wird. Das gleiche gilt im Krankheitsfall: Wer versorgt den Hund, wenn man selber nicht dazu in der Lage ist? Diese Verantwortung wird, je nachdem wie alt das neue Familienmitglied ist, die nächsten zehn bis fünfzehn Jahre bestehen. Nur wer sich zutraut, sich eine so lange Zeitspanne um ein Tier zu kümmern, sollte sich auch einen Hund zulegen.
Junger Welpe oder alter Hund?
Hundebabys sehen sehr niedlich aus, was sowohl im Tierheim als auch in Internetanzeigen zur Vermittlung von Welpen wie zum Beispiel auf www.deine-tierwelt.de deutlich erkennbar ist. Doch darf dies nicht der einzige Grund für die Wahl eines Welpen sein. Ein Welpe oder ein junger Hund erfordert viel Geduld, Zeit, Energie, Erziehung und gute Nerven.
Er muss stubenrein werden und lernen an der Leine zu gehen. Sehr wahrscheinlich müssen in der ersten Zeit noch die Hinterlassenschaften überall in der Wohnung oder im Haus weg gemacht werden. Welpen sind sehr verspielt und räumen auch gerne mal die Regale oder die Mülltonnen aus. Die Erziehung ist also wichtig, um dem Hund zu zeigen, was er darf und was nicht. Das Training hilft nicht nur einen gut erzogenen Hund aus dem Welpen zu machen, sondern baut auch eine feste Bindung zu dem Haustier auf.
Für einen Hunde-Neuling passt ein älteres Tier möglicherweise besser. Schon ausgewachsene Hunde sind meistens schon zu einem gewissen Grad erzogen und sozialisiert. Dies muss jedoch nicht bedeuten, dass der Hund nicht weiter erzogen werden muss. Durch die intensive Arbeit mit dem Tier kann schnell eine enge Beziehung aufgebaut werden. Muss nicht sofort ein neues Familienmitglied her, kann sich bei der Wahl eines älteren Hundes Zeit gelassen werden.
So kann der passende Hund mit dem gewünschten Temperament gefunden werden. Zu alte Hunde könnten natürlich auch schon einige Gebrechen haben und somit öfter den Gang zum Tierarzt erfordern. Jeder muss für sich selber wissen, ob jung oder alt in Frage kommt, denn jeder Hund hat seine individuellen Bedürfnisse.
Männlein oder Weiblein?
Ob Rüde oder Hündin, die Entscheidung ist Geschmackssache. Die einen Hundehalter sagen, Hündinnen wären leichter zu erziehen und seien gutmütiger. Die anderen sagen jedoch, dass weibliche Hunde unabhängiger und distanzierter sind. Rüden sollen dagegen dominanter und energischer gegenüber Menschen und anderen Hunden sein.
Durch eine Kastration lassen sich daher übermütige Tiere etwas besser in den Griff bekommen. Dies hängt allerdings auch von dem Zeitpunkt ab, wann der Rüde kastriert wird. Eine pauschale Antwort, für welches Geschlecht man sich entscheiden sollte ist nicht einfach. Auch die Persönlichkeit des Tieres beeinflusst, wie viel Zeit für die Erziehung und Sozialisierung aufgewendet werden muss.
Welche Rasse passt zu wem?
Viele entscheiden sich über das Aussehen für einen bestimmten Hund. Doch nicht jede Rasse ist für jeden geeignet. Die Entscheidung sollte nicht allein über das Aussehen gefällt werden. Wichtiger ist, ob der Hund zu einem passt.
- Anspruchsvolle Rassen
Für einen Anfänger sind einige Rassen eher ungeeignet, da sie einen zu ausgeprägten Jagdtrieb oder Beschützerinstinkt haben. Diese Eigenschaften könnten den Hundeneuling überfordern, da diese Tiere eine konsequente und strenge Erziehung benötigen.Hierzu gehören zum Beispiel:- Dackel
- Pinscher
- Münsterländer
- Pudelpointer
- Border Collie
- Schäferhund
- Rottweiler
- Australian Shepherd und
- Sennenhunde.
- Für Anfänger geeignete Rassen
Auch Hunderassen, die für Anfänger geeignet sind, müssen erzogen werden. Durch ihre Wesenszüge gestaltet sich die Erziehung jedoch wesentlich einfacher:Der Golden Retriever hat zum Beispiel ein ruhiges Wesen, ist freundlich und sanft.Da er gut mit Kindern klar kommt, ist er auch als Familienhund geeignet. Ursprünglich als Apportierhund gezüchtet, benötigt er jedoch viel Auslauf und möchte durch Spiel und Aktivitäten beschäftigt werden.
Der Pudel zeichnet sich durch Lebensfreude und Energie aus, ist klug und lernt schnell. Er versteht sich gut mit anderen Hunden und Haustieren und ist ebenfalls als Familienhund geeignet. Da sie keinen Haarwechsel durchlaufen, verlieren sie keine oder nur wenig Haare. Dadurch ist jedoch regelmäßiges Bürsten und Scheren vonnöten.Der Bichon besitzt ähnliche Eigenschaften wie der Pudel und eignet sich daher als Anfänger-, Familien- und Stadthund.
- Mischlinge
Muss es nicht unbedingt ein Rassehunde sein? Dann gibt es viele, hübsche Mischlinge in Tierheimen oder bei den verschiedenen Tierhilfen. Ob man sich für einen Mischling oder einen Rassehund entscheidet, ist reine Geschmackssache.
Die Alternative: Was spricht für einen Mischling?
Man sollte auch Mischlingen eine Chance geben. Es gibt, wie erwähnt, viele in den Heimen, die sehr liebevoll sind und auf einen neuen Besitzer warten. Einen Vorteil haben sie zudem, denn sie wirken durchaus robuster und sind nicht selten weniger anfällig für Krankheiten. Sie besitzen eine höhere genetische Vielfalt und deshalb werden auch erbliche Defekte oft nicht 1:1 weitergegeben.
Das erklärt zum Teil die höhere Vitalität, wobei auch beim Mischling wichtig ist, wie er als Welpe aufgezogen wurde und ob er bereits zu dieser Zeit ausreichend medizinisch versorgt wurde. Alleine der Mix verschiedener Rassen macht den Mischling nicht gesünder, das Drumherum muss ebenso stimmen. Der Mischling ist also im Kommen. In den USA wird am 31. Juli sogar der Tag des Mischlingshundes gefeiert, der National Mutt Day.
Sind Mischlinge klüger als andere Hunde?
Warum sich also nicht mal für eine Kreuzung entscheiden? Sogar klüger sollen sie sein, sagen Enthusiasten dieser gemischten Hunderassen. Aber das hängt vermutlich sehr viel mehr von der Sozialisation des Tieres ab. Wie auch immer: Wie klug Hunde sind, wurde in diesem Vergleich zur Intelligenz von Hunderassen festgestellt. Nur soviel: Es sind spannende Resultate dabei herausgekommen.
Fazit
Egal ob jung oder alt, Rüde oder Hündin: Die Wahl des passenden Hundes muss wohl überlegt sein. Die Rasse spielt dabei ebenfalls eine wichtige Rolle, da jede Rasse andere Wesenszüge hat und unterschiedliche Ansprüche mit sich bringt. Werden alle Voraussetzungen erfüllt und ist die Bereitschaft, sein Leben dauerhaft zu ändern vorhanden, steht einem gemeinsamen Zusammensein mit einem Vierbeiner nichts mehr im Wege.
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